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MBOR

Informationen für Gesundheitsfachkräfte in Reha-Einrichtungen

Was ist eine medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR)?

Bei der MBOR handelt es sich um ein Reha-Angebot der gesetzlichen Rentenversicherung (DRV). Die MBOR richtet sich an Personen, bei denen ausgeprägte arbeits- und berufsbezogene Probleme vorhanden sind (z. B. längere Zeiten der Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit, Konflikte am Arbeitsplatz). Diese können sich ungünstig auf die Erwerbsfähigkeit, den Verbleib im Erwerbsleben oder auf die Rückkehr ins Erwerbsleben („return to work“) auswirken.

Die MBOR ist daher besonders auf gesundheitsrelevante Faktoren des Arbeitslebens ausgerichtet. Ziel ist es, die gefährdete oder bereits beeinträchtigte Erwerbsfähigkeit zu verbessern oder wiederherzustellen. Der Verbleib der Patientinnen und Patienten in Arbeit und Beruf soll gefördert bzw. seine Wiedereingliederung erleichtert werden. Damit soll die dauerhafte Teilhabe am Arbeitsleben gesichert werden.

Haben Sie schon unser Video über die Reha-Formen MBOR und VOR entdeckt? Dort bringen wir die wichtigsten Informationen zur MBOR auf den Punkt.

Für wen ist die MBOR gedacht?

Zielgruppe der MBOR sind Personen mit so genannten besonderen beruflichen Problemlagen. Darunter versteht man zum Beispiel

  • lange oder häufige Zeiten der Arbeitsunfähigkeit und/oder Arbeitslosigkeit
  • negative subjektive berufliche Prognose, verbunden mit der Sorge, den Anforderungen des Arbeitsplatzes nicht gerecht werden zu können,
  • aus sozialmedizinischer Sicht erforderliche berufliche Veränderungen.1

Für diese Personen gibt es in der MBOR spezifische Angebote, um den Verbleib am bzw. die Rückkehr an den bisherigen Arbeitsplatz zu ermöglichen.

Man geht davon aus, dass im Schnitt ca. ein Drittel aller Menschen in der Reha besondere berufliche Problemlagen aufweist. Es gibt aber Unterschiede je nach Indikation, Beruf oder regionalem Arbeitsmarkt2.

Um Personen mit besonderen beruflichen Problemlagen identifizieren zu können, wurden mehrere Screenings entwickelt. Diese geben wichtige Hinweise auf einen entsprechenden Reha-Bedarf und werden in Reha-Einrichtungen bzw. bei Rentenversicherungsträgern zur Zuweisung von Angeboten verwendet.

Wie können Sie vorbereiten und motivieren?

Nicht alle Rehabilitandinnen und Rehabilitanden fühlen sich gut auf die Reha vorbereitet3. Um gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung zu schaffen, können sowohl vor Beginn als auch während der Reha einige Maßnahmen zur Information und Motivation getroffen werden:

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Rehabilitandinnen und Rehabilitanden zu informieren, zum Beispiel:

  • Einladungsschreiben vor Beginn der MBOR
  • schriftliche Informationen zum arbeits- und berufsbezogenen Angebot der Einrichtung
  • auf leicht verständliche Informationen für Patientinnen und Patienten verweisen (z.B. “Reha passt” für Versicherte)
  • Fragenliste zum Thema MBOR; diese wurde in einem Forschungsprojekt entwickelt (AG Rehawissenschaften, Uniklinikum Würzburg4). Sie umfasst eine Reihe von Fragen, die Patientinnen und Patienten ihrem behandelnden Arzt / ihrer behandelnden Ärztin zu Beginn der MBOR im Aufnahmegespräch stellen können (was ist eine MBOR, wie läuft sie ab etc.).

Es ist wichtig, dass Betroffene sich während der Reha mit arbeits- und berufsbezogenen Fragestellungen beschäftigen und sich mit deren Bedeutung für Gesundheit und Erwerbsleben auseinandersetzen.

Die Motivation sollte bei Bedarf gezielt gestärkt werden. Das beginnt schon vor der Reha mit dem Einladungsschreiben; das Thema sollte aber während der gesamten MBOR präsent sein.

Die wichtigste Methode zur Motivationsförderung ist das persönliche Gespräch.

Zum Einsatz kommen auch

schriftliche Materialien, z.B. Informationen zum arbeits- und berufsbezogenen Angebot der Einrichtung
Vorträge mit Thematisierung berufsbezogener Inhalte (oder im Rahmen des Aufnahmegesprächs)
psychoedukative oder psychotherapeutische Gruppen, in denen Motivation thematisiert wird
die Erarbeitung persönlicher Reha-Ziele.

Um zunächst die Motivation besser einschätzen zu können, kann ein Fragebogen zum Einsatz kommen, der von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden ausgefüllt wird (FBTM – Fragebogen zur Erfassung der berufsbezogenen Therapiemotivation5).

Weitere Informationen und Hinweise, wie Patienten und Patientinnen informiert und motiviert werden können, finden Sie in unserem Toolbox-Beitrag zu Selbstmanagement und Partizipation).

Welche diagnostischen Instrumente können in der MBOR eingesetzt werden?

In der MBOR sind diagnostische Instrumente in der Eingangs-, Verlaufs und Abschlussdiagnostik ein wichtiges Werkzeug. Mit ihrer Hilfe können individuelle berufliche Problemlagen erfasst sowie Aussagen zu Anforderungen, Belastungen und Leistungsvermögen der Betroffenen gemacht werden. Das ist für die Therapieplanung zentral. Diagnostische Instrumente liefern außerdem wichtige Informationen für die sozialmedizinische Einschätzung der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden am Ende der Maßnahme.

Erkennen/Identifizieren von Rehabilitanden und Rehabilitandinnen mit berufsbezogenen Problemlagen

Erfassung der arbeitsbezogenen funktionellen Leistungsfähigkeit einer Rehabilitandin / eines Rehabilitanden

Abgleich der Fähigkeiten eines Rehabilitanden / einer Rehabilitandin mit den Anforderungen seines Arbeitsplatzes

Erfassung wichtiger arbeits- bzw. berufsrelevanter Faktoren aus Sicht der Betroffenen (Einschränkungen der (berufsbezogenen) Aktivitäten und Teilhabe; Kontextfaktoren wie z.B. psychische Belastungen, arbeitsbezogene Einstellungen)

Therapiebausteine

Ziel berufsbezogener Interventionen in der medizinischen Rehabilitation ist es, arbeits- und berufsbezogene Problemlagen frühzeitig zu bearbeiten bzw. weiterführende Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben zeitnah einzuleiten.

Gemäß dem MBOR-Anforderungsprofil der gesetzlichen Rentenversicherung6 wird zwischen

MBOR-Basisangeboten (Stufe A)
MBOR-Kernangeboten (Stufe B) und
spezifischen MBOR-Angeboten (Stufe C)

unterschieden.

Diese richten sich jeweils an bestimmte Zielgruppen und umfassen unterschiedliche wesentliche Therapiebausteine; zu diesen zählen u.a. psychosoziale Beratung, berufsbezogene Gruppen, Arbeitsplatztraining oder Belastungserprobung. Voraussetzung für die Zuweisung zu diesen Bausteinen ist eine an den Anforderungen des Arbeitsplatzes orientierte Diagnostik. Das Anforderungsprofil der DRV gibt außerdem Hinweise zur Indikation bzw. den geschätzten Anteilen von Rehabilitanden und Rehabilitandinnen mit Bedarf an dem jeweiligen Baustein.

Welche Therapiebausteine werden in den MBOR-Stufen umgesetzt?

Stufe A

Basisangebote

richten sich an:

alle Versicherten, die eine Leistung zur medizinischen Rehabilitation nach § 15 SGB VI durch die Deutsche Rentenversicherung erhalten

umfassen:

sozialrechtliche Informationen (Vorträge, psychoedukative Schulungen/Gruppen)

therapeutische Leistungen, die auch ohne Vorliegen einer besonderen beruflichen Problemlage für die Erreichung des Reha-Ziels erforderlich sind (z.B. Gruppenangebote zur Stressbewältigung, Entspannungstrainings, Ergotherapie), mit Berufsbezug/Anwendbarkeit auf Arbeitsalltag

Stufe B

Kernangebote

richten sich an:

Versicherte mit besonderen beruflichen Problemlagen (problematische sozialmedizinische Verläufe mit langen oder häufigen Zeiten der Arbeitsunfähigkeit und/oder Arbeitslosigkeit, negative subjektive berufliche Prognose, Sorge, den Anforderungen des Arbeitsplatzes längerfristig nicht gerecht werden zu können, aus sozialmedizinischer Sicht erforderliche berufliche Veränderung

umfassen:

anforderungsorientierte berufsbezogene Diagnostik (Ermittlung eines Fähigkeits- und Anforderungsprofils)

psychosoziale Beratung (durch Soziale Arbeit, erwerbs-/berufsorientiert)

berufsbezogene Gruppen (Therapie- bzw. edukative Gruppen)

Arbeitsplatztraining (Training tätigkeitstypischer Arbeitsabläufe und Aktivitäten, die für die Bewältigung der Arbeitsanforderungen notwendig sind)

Stufe C

Spezifische Angebote

richten sich an:

Versicherte der MBOR-Stufe B, bei denen absehbar (oder zumindest fraglich) ist, dass sie ihren alten oder einen entsprechenden Arbeitsplatz nicht wieder erfolgreich einnehmen können; ggf. sind Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben notwendig

umfassen:

Leistungen zur erweiterten Abklärung der Belastbarkeit (z.B. Belastungserprobung)

Leistungen zur beruflichen Perspektivenbildung (z. B. Potenzialanalyse; üblicherweise in Kooperation mit Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation)

Stufe A

Basisangebote

Stufe B

Kernangebote

Stufe C

Spezifische Angebote

Eine genauere Erläuterung der einzelnen Therapiebausteine gibt das MBOR-Anforderungsprofil der DRV Bund (2023).

Es stellt hierbei einen orientierenden Rahmen dar, der ausreichend Möglichkeiten zur weiteren Ausgestaltung, Präzisierung und Weiterentwicklung durch die Rehabilitationseinrichtungen belässt.

Der Berufsbezug ist das durchgängige Prinzip jeder effektiven MBOR. Das heißt: Das bisherige Programm sollte nicht einfach um ein oder zwei Elemente zum Thema Beruf ergänzt werden. Vielmehr sollte in allen Bausteinen der Rehabilitation der Berufsbezug den gemeinsamen Nenner darstellen. Das bedeutet:

alle beteiligten Professionen sollten berufsbezogene Aspekte thematisieren
alle Behandelnden/Professionen müssen hinsichtlich beruflicher Themen qualifiziert sein
die Diagnostik sollte anforderungsorientiert ausgerichtet sein
funktionelle und psychosoziale Therapieelemente sollten gleichermaßen berücksichtigt werden

Dafür müssen möglicherweise bisherige Therapiebausteine deutlich oder komplett überarbeitet bzw. umgestellt werden.

Berufsbezogene Inhalte müssen außerdem das gemeinsame Thema aller Berufsgruppen sein, die an der MBOR beteiligt sind.

Genauere Informationen zu den genannten Punkten finden Sie in der Toolbox.

Welche Nachsorgeangebote gibt es?

Eine effektive MBOR endet nicht, wenn Rehabilitandinnen und Rehabilitanden die Reha-Einrichtung verlassen. Vielmehr sollten sich Nachsorgemaßnahmen anschließen, die ihnen gezielt und konkret helfen können, in ihrem Beruf bzw. an ihrem Arbeitsplatz wieder leistungsfähig zu sein.

Um eine wirksame Nachbehandlung anzubahnen, sollte zeitnah nach Beendigung der MBOR ein ambulanter Termin beim behandelnden Arzt / der behandelnden Ärztin stattfinden.

Spezifische Informationen zum Thema Übergangsmanagement finden Sie in der Toolbox.

Das Webportal www.nachderreha.de der Rentenversicherung gibt Informationen und einen Überblick zu Nachsorgeangeboten und -programmen der DRV (IRENA, Psy-RENA, T-RENA, Nachsorge bei Abhängigkeitserkrankungen). Außerdem kann gezielt nach (regionalen) Anbietern gesucht werden.

Es gibt allerdings kaum evaluierte Nachsorgeprogramme, die sich gezielt an Rehabilitanden und Rehabilitandinnen mit beruflichen Problemlagen richten.

Digitale Nachsorgeangebote. Die Reha-Nachsorgeprogramme der Rentenversicherung werden auch in digitaler Form angeboten:

IRENAMultimodale digitale Reha-Nachsorge
Psy-RENAPsychosomatische digitale Reha-Nachsorge (nur bei Diagnose einer psychischen Störung)
T-RENAUnimodale digitale Trainingstherapie
DE-RENAPsychosomatische Reha-Nachsorge DE-RENA (spezifisch für Personen mit depressiven Störungen)

Außerdem gibt es eine Reihe von digitalen Angeboten, die von Reha-Einrichtungen genutzt werden können. Hierzu zählen die digitale Reha-Nachsorge der Anbieter Caspar Health sowie EvoCare. Diese beiden sind durch die DRV für die Regelversorgung anerkannt und damit von Reha-Einrichtungen (nach Einreichen der Anerkennungsanzeige beim Rentenversicherungsträger) nutzbar .

Digitale arbeits-/berufsbezogene Nachsorgeangebote für Betroffene sind die Programme marena („Meine Arbeitsbezogene Reha-Nachsorge“) und GSA-Online plus („Gesund und stressfrei am Arbeitsplatz“).

Zusammenarbeit mit externen Institutionen

Die Zusammenarbeit mit externen Institutionen hat zum Ziel,

die beruflichen Hintergründe von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden zu klären und besser zu verstehen,
Anpassungen am (bisherigen oder zukünftigen) Arbeitsplatz in die Wege zu leiten und
Informationen über den Rehabilitationsverlauf und das -ergebnis zeitnah an relevante Akteure weiterzugeben.

Solche Institutionen oder Akteure können beispielsweise sein: Arbeitgebende, Betriebsärztinnen und -ärzte, betriebliche Sozialberatung, behandelnde Ärzte und Ärztinnen, behandelnde Psychotherapeutinnen und -therapeuten, Rehabilitations-Fachberatung der Leistungsträger, Einrichtungen beruflicher Rehabilitation (u.a. Berufsförderungswerke (BFW)) und Integrationsfachdienste.

Eine Vernetzung mit externen Institutionen erfordert umfangreiche Kontakte und eine intensive und kontinuierliche Kooperation mit diesen Stellen und Personen. Auch innerhalb des Reha-Teams ist eine gute Kommunikationsstruktur mit kurzen Informationswegen notwendig, um auf dieser Grundlage rechtzeitig die geeigneten Kontakte herzustellen.

Eine Kontaktaufnahme zu externen Personen und Institutionen (insbesondere zum Arbeitgebenden) setzt das Einverständnis der Rehabilitandin / des Rehabilitanden und die Wahrung des Datenschutzes voraus.

Bunte Spielfiguren auf einem Spielbrett.
Foto: Pixabay auf Pexels
Bunte Spielfiguren auf einem Spielbrett.
Foto: Pixabay auf Pexels

Die Inhalte externer Zusammenarbeit variieren je nach konkreter Zielstellung. Hierzu können Bereiche gehören wie:

  • Abgleich der Arbeitsplatzanforderungen mit dem Leistungsbild der Beschäftigten
  • Einholung bzw. Erstellung einer Arbeitsplatz- oder Tätigkeitsbeschreibung
  • praktische Erprobungen in externen Einrichtungen wie Berufsförderungswerken oder Betrieben
  • Abklärung hinsichtlich beruflicher Um- oder Neuorientierung und
  • Planung und Einleitung von Nachsorge- bzw. Eingliederungsmaßnahmen

In der Toolbox finden Sie eine Kurzbeschreibung wesentlicher externer Stellen und Institutionen, mit denen im Rahmen einer MBOR typischerweise Kontakt aufgenommen werden kann.

Maßnahmen, die sich an die (stationäre) Rehabilitation anschließen, sollten auch gezielt am Arbeitsplatz der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden und unter Einbeziehung des Arbeitgebenden stattfinden („workplace interventions“). Hierzu können zum Beispiel zählen7:

Vorhandensein eines Case Managements o.ä. vor Ort bzw. Anlaufstellen zur Koordination nachgehender Leistungen im Betrieb/Unternehmen;
Information und ggf. Schulung von Mitarbeitenden, Vorgesetzten etc.;
Strategien zur Prävention erneuter Arbeitsunfähigkeit oder Leistungseinschränkungen;
veränderte Aufgaben/Rollen/Zeitvorgaben am Arbeitsplatz;
ergonomische Anpassung des Arbeitsplatzes.

In Deutschland sind derartige Interventionen (verglichen mit anderen Ländern) bislang kaum realisiert worden. Generell besteht auch hier in der Forschung Nachholbedarf8

Wirksamkeit

Die Wirksamkeit der MBOR ist für die orthopädische Reha gut belegt.
In der Orthopädie haben Rehabilitanden und Rehabilitandinnen nach einer MBOR höhere Chancen auf Rückkehr in eine stabile Berufstätigkeit. Sie kehren tendenziell früher zur Arbeit zurück.
In anderen Indikationen hat bislang weniger Forschung stattgefunden. Einzelbefunde zeigen Hinweise auf Wirksamkeit der MBOR in der Kardiologie. In der onkologischen und neurologischen Reha konnte hinsichtlich der sozialmedizinischen Prognose bislang keine Überlegenheit der MBOR gegenüber einer regulären Reha festgestellt werden.

Weitere Informationen zu MBOR:
Im Juni 2023 veranstaltete die DRV einen großen interdisziplinären Fachaustausch zu MBOR. Programm und Vorträge sind weiterhin online verfügbar.
Für die psychosomatische Rehabilitation läuft aktuell ein Forschungsprojekt zur Entwicklung von Praxisempfehlungen zur Implementierung der MBOR (MBOR-PRIME, Laufzeit bis 12/2025, Universität zu Lübeck (Prof. M. Bethge)/Hochschule Nordhausen (Prof. M. Bassler)).

StudiePopulationInterventionHinweise auf Wirksamkeit
Orthopädische Reha
Bethge, 2017 (Metaanalyse)Orthopädische RehabilitandenMBOR vs. MR1 Jahr nach Reha
Überlegenheit der MBOR:
stabile Beschäftigung
Arbeitsunfähigkeitsdauer
Bethge et al., 2019 (Prospektive Kohortenstudie)Orthopädische RehabilitandenMBOR vs. MR10 Monate nach Reha
Überlegenheit der MBOR:
Rückkehr zur Arbeit (Return-to-Work)
subjektive Arbeitsfähigkeit
Fauser et al., 2020 (Prospektive Kohortenstudie)Orthopädische RehabilitandenMBOR vs. MR1 Jahr nach Reha
Überlegenheit der MBOR:
Beschäftigungsrate  
Onkologische Reha
Fauser et al., 2019a, Fauser et al., 2019b; Wienert & Bethge, 2019 (CRCT)      Onkologische Rehabilitanden mit erhöhtem sozial-medizinischem RisikoMBOR vs. MREnde der Reha
Überlegenheit der MBOR:
subjektive Arbeitsfähigkeit
allgemeiner Gesundheitszustand
körperliche Funktionsfähigkeit
emotionale Funktionsfähigkeit
Fatigue  
Vergleichbare Effekte:
⇔ Schmerz

3 Monate nach der Reha
Überlegenheit der MBOR:
körperliche Funktionsfähigkeit
Schmerz    
Vergleichbare Effekte:
⇔ Fatigue (körperliche Fatigue)
⇔ Rückkehr zur Arbeit (Return-to-Work)
subjektive Arbeitsfähigkeit
⇔ allgemeiner Gesundheitszustand
emotionale Funktionsfähigkeit  

1 Jahr nach der Reha
Vergleichbare Effekte:
⇔ Rückkehr zur Arbeit (Return-to-Work)
⇔ für alle weiteren o. g. Parameter  
Kardiologische Reha
Kittel & Karoff, 2008 (RCT)Kardiologische Rehabilitanden mit besonderen beruflichen ProblemlagenIntensivierte berufsbezogene Rehabilitation (IBR) vs. MR1 Jahr nach Reha
Überlegenheit der MBOR:
Arbeitsunfähigkeitsdauer
Rückkehr zur Arbeit (Return-to-Work)
Berentung
Neurologische Reha
Streibelt & Menzel-Begemann, 2015 (Sekundäranalyse zweier RCTs)Neurologische Rehabilitanden mit schlechter sozialmedizinischer PrognoseBerufsbezogene Behandlungskonzepte vs. MR15 Monate nach Reha
Überlegenheit der MBOR:
psychische Gesundheit
Krankheitsbewältigung
Vergleichbare Effekte:
⇔ Arbeitsunfähigkeitsdauer
⇔ körperliche Gesundheit
Psychosomatische Reha
MBOR-P, Universität zu Lübeck (RCT)
Projekt läuft bis 12/23
Psychosomatische Rehabilitanden
MBOR vs. MR https://www.mbor-psychosomatik.de/
Erläuterungen: ↗ Verbesserung, ↘ Reduktion; ⇔ vergleichbare Effekte für beide Gruppen. MR: reguläre medizinische Reha. RCT: Randomisiert-kontrollierte Studie. CRCT: Clusterrandomisierte kontrollierte Studie.

Die Übersicht enthält Studien, die die Wirksamkeit (efficacy) eines implementierten MBOR-Konzepts im Vergleich zur regulären medizinischen Reha untersucht haben.

Unsere Darstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Aktualität (Stand 11/2023).

Bethge, M. (2017). Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation. Die Rehabilitation, 56(1), 14–21. https://doi.org/10.1055/s-0042-118579.

Bethge, M., Markus, M., Streibelt, M., Gerlich, C. & Schuler, M. (2019). Effects of nationwide implementation of work-related medical rehabilitation in Germany: propensity score matched analysis. Occupational and Environmental Medicine, 76(12), 913–919. https://doi.org/10.1136/oemed-2019-106065.

Fauser, D., Vogel, M. & Bethge, M. (2020). Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation bei Rehabilitanden mit muskuloskelettalen Erkrankungen: eine Propensity-Score-Analyse. Die Rehabilitation, 59(6), 332–340. https://doi.org/10.1055/a-1135-0753.

Fauser, D., Wienert, J., Beinert, T., Schmielau, J., Biester, I., Krüger, H. et al. (2019a). Work-related medical rehabilitation in patients with cancer-Postrehabilitation results from a cluster-randomized multicenter trial. Cancer, 125(15), 2666–2674. https://doi.org/10.1002/cncr.32131.

Fauser, D., Wienert, J., Zomorodbakhsch, B., Schmielau, J., Biester, I., Krüger, H. et al. (2019b). Work-related medical rehabilitation in cancer: a cluster-randomized multicenter study. Deutsches Ärzteblatt International, 116(35-36), 592–599. https://doi.org/10.3238/arztebl.2019.0592.

Kittel, J. & Karoff, M. (2008). Lässt sich die Teilhabe am Arbeitsleben durch eine berufsorientierte kardiologische Rehabilitation verbessern? Ergebnisse einer randomisierten Kontrollgruppenstudie. Die Rehabilitation, 47(1), 14–22. https://doi.org/10.1055/s-2007-1004606.

Streibelt, M. & Menzel-Begemann, A. (2015). Hängt der Erfolg arbeitsbezogener Leistungen in der Rehabilitation neurologischer Erkrankungen von der Wiedereingliederungsprognose ab? Eine Re-Analyse von zwei kontrolliert randomisierten Studien. Die Rehabilitation, 54(4), 252–258. https://doi.org/10.1055/s-0035-1555905.

Wienert, J. & Bethge, M. (2019). Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation für onkologische Rehabilitanden – kurzfristige Ergebnisse einer clusterrandomisierten Multicenterstudie. Die Rehabilitation, 58(3), 181–190. https://doi.org/10.1055/a-0604-0157.

Praxisbeispiele MBOR

Wie setzen andere Kliniken die MBOR um?

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reha-passt.de ist Teil eines Forschungsprojekts des Uniklinikums Würzburg. Bitte nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit, unsere Website zu bewerten. Sie helfen uns damit, Menschen besser über Reha zu informieren.
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Quellenangaben
  1. MBOR-Anforderungsprofil, DRV Bund, 2019 ↩︎
  2. Bürger et al., 2022; Streibelt et al., 2013 (Beitrag in Tagungsband); Streibelt, 2018 ↩︎
  3. Walther et al. 2015; Walther et al. 2017 ↩︎
  4. Lukasczik et al., 2024 ↩︎
  5. Zwerenz et al., 2005 ↩︎
  6. MBOR-Anforderungsprofil, DRV Bund, 2019 ↩︎
  7. Gensby et al., 2014 ↩︎
  8. Gensby et al., 2012; Gensby et al., 2014 ↩︎
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