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Selbstbeurteilungsinstrumente für die MBOR

Erfassung wichtiger arbeits- bzw. berufsrelevanter Faktoren aus Sicht von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden

Eine lächelnde Frau in einem Büro.
Foto: Krakenimages.com auf Shutterstock

In der MBOR können verschiedene diagnostische Fragebogenverfahren zur Selbstbeurteilung durch Rehabilitandinnen und Rehabilitanden eingesetzt werden, um ihre persönliche Wahrnehmung als diagnostische Quelle zu berücksichtigen.

Im Folgenden finden Sie Kurzdarstellungen einiger einschlägiger und wichtiger Instrumente zur Erfassung

… von Einschränkungen der (berufsbezogenen) Aktivitäten und Teilhabe

… von berufs-/arbeitsrelevanten Kontextfaktoren (z.B. psychische Belastungen, arbeitsbezogene Einstellungen)

Hinweise zu Selbstbeurteilungsverfahren im Kontext der VOR bzw. von psychischen Komorbiditäten finden Sie hier.

Erfassung von Einschränkungen der (berufsbezogenen) Aktivitäten und Teilhabe

Kurzbeschreibung
Beim WAI handelt es sich um einen Selbstauskunftsbogen zur Selbsteinschätzung der eigenen Arbeitsfähigkeit mit zehn Items, die sieben Dimensionen zugeordnet sind.
Aus den Antworten auf die Fragen ergibt sich für jede Dimension ein Punktwert, die zu einem Gesamtwert summiert werden. Die höchste erreichbare Punktzahl (49) bedeutet „maximale Arbeitsfähigkeit“, die geringste (7) steht für „minimale Arbeitsfähigkeit“.
Unter “Arbeitsfähigkeit” wird hierbei verstanden, inwieweit Beschäftigte in der Lage sind, ihrer Tätigkeit angesichts von Arbeitsanforderungen, Gesundheit und mentalen Ressourcen nachzugehen. Die Arbeitsfähigkeit wird dabei durch die individuellen Ressourcen der Arbeitnehmer (körperliche, mentale, soziale Fähigkeiten, Gesundheit, Kompetenz, Werte) sowie die Arbeit (Arbeitsinhalt, Arbeitsorganisation, soziales Arbeitsumfeld, Führung) bestimmt. Der Punktwert steht für das Ausmaß der Übereinstimmung dieser beiden Komponenten.
Die Kurzversion unterscheidet sich von der Langversion ausschließlich in der Anzahl der aufgeführten aktuellen Krankheiten (Kurzversion 14, Langversion 52 Krankheiten).
Bezug / Zugang
Weiterführende Informationen zum Verfahren sowie Möglichkeiten zum Download des WAI finden Sie hier.
Relevante Quellen / Literatur
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BAuA (2013). Why WAI? Der Work
Ability Index im Einsatz für Arbeitsfähigkeit und Prävention – Erfahrungsberichte aus der Praxis
(5. Auflage). Dortmund: BAuA.
http://www.baua.de/de/Publikationen/Broschueren/A51.pdf?__blob=publicationFile&v=17
Hasselhorn, H.M. & Freude, G. (2007). Der Work Ability Index – ein Leitfaden. Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Sonderschrift S 87. Dortmund: BAuA.
https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Schriftenreihe/Sonderschriften/S87.html
Dimensionen und Beispielitems
DimensionBeispielitem
Derzeitige Arbeitsfähigkeit im Vergleich zu der besten je er­reichten ArbeitsfähigkeitWenn Sie Ihre beste, je erreichte Arbeitsfähigkeit mit 10 Punkten bewerten: Wie viele Punkte würden Sie dann für Ihre derzeitige Arbeitsfähigkeit geben?
Arbeitsfähigkeit in Relation zu den ArbeitsanforderungenWie schätzen Sie Ihre derzeitige Arbeitsfähigkeit in Bezug auf die körperlichen Arbeitsanforderungen ein? Wie schätzen Sie Ihre derzeitige Arbeitsfähigkeit in Bezug auf die psychischen Arbeitsanforderungen ein?
Anzahl der aktuellen, vom Arzt diagnostizierten KrankheitenKreuzen Sie in der folgenden Liste Ihre Krankheiten oder Verletzungen an. Geben Sie bitte auch an, ob ein Arzt diese Krankheiten diagnostiziert oder behandelt hat.
Geschätzte Beeinträchtigung der Arbeit durch KrankheitenBehindert Sie derzeit eine Erkrankung oder Verletzung bei der Arbeit?
Krankenstand in den vergange­nen 12 MonatenWie viele ganze Tage sind Sie auf Grund eines gesundheitlichen Problems (Krankheit, Unfall) in den letzten 12 Monaten der Arbeit ferngeblieben?
Einschätzung der eigenen
Arbeitsfähigkeit in zwei Jahren
Glauben Sie, dass Sie, ausgehend von Ihrem jetzigen Gesundheitszustand, Ihre derzeitige Arbeit auch in den nächsten zwei Jahren ausüben können?
Psychische LeistungsreservenHaben Sie in der letzten Zeit Ihre täglichen Aufgaben mit Freude erledigt?
Kurzbeschreibung
Das Verfahren stellt eine standardisierte Selbsteinschätzung der eigenen funktionellen Leistungsfähigkeit durch Rehabilitandinnen und Rehabilitanden dar. Es ergänzt damit die physischen Leistungstests der EFL.
Das Instrument umfasst 20 Items. Anhand von Bildern mit typischen Arbeitssituationen sollen Rehabilitandinnen und Rehabilitanden ihre Leistungsfähigkeit einschätzen.
Das Instrument ist der Nachfolger des SFS (Spinal Function Sort) bzw. PACT-Tests (Performance Assessment and Capability Testing).
Bezug / Zugang
Informationen zum (kostenpflichtigen) Verfahren inkl. Bezugsmöglichkeiten finden Sie hier.
Relevante Quellen / Literatur
Janssen, S., Trippolini, M.A., Hilfiker, R. & Oesch, P. (2016). Development of a modified version of the Spinal Function Sort (M-SFS): A mixed method approach. Journal of Occupational Rehabilitation, 26, 253-263. https://doi.org/10.1007/s10926-015-9611-4
Trippolini, M.A., Janssen, S., Hilfiker, R. & Oesch, P. (2018). Measurement properties of the Modified Spinal Function Sort (M-SFS): Is it reliable and valid in workers with chronic musculoskeletal pain? Journal of Occupational Rehabilitation, 28, 322-331. https://doi.org/10.1007/s10926-017-9717-y
Kurzbeschreibung
Beim DASH handelt es sich um ein Selbstbeurteilungsinstrument zur Erfassung von Symptomen und funktionellen Einschränkungen bei muskuloskelettalen Erkrankungen im Bereich der oberen Extremitäten.
Der DASH besteht aus 30 Items, die sich auf die Bereiche „Körperfunktion und -strukturen“, „berufliche und allgemeine Aktivitäten“ und „soziales Leben“ beziehen. Es existiert auch eine Kurzform („QuickDASH“), die elf Items umfasst. Die Items des DASH werden im Hinblick auf die Schwierigkeiten bei der Ausübung der jeweiligen Aktivitäten beantwortet.
Es wird ein Gesamtwert berechnet, der den Grad der Einschränkung wiedergibt. Über diesen Kernfragebogen hinaus können zwei optionale Module (Sport und Musik bzw. Arbeit und Beruf) mit jeweils vier Items eingesetzt werden.
Bezug / Zugang
Das Instrument (in der deutschsprachigen Version) sowie weiterführende Informationen (auf Englisch) können hier heruntergeladen werden.
Relevante Quellen / Literatur
Germann, G., Harth, A., Wind, G. & Demir, E. (2003). Standardisierung und Validierung der deutschen Version 2.0 des „Disability of Arm, Shoulder, Hand“ (DASH)-Fragebogens zur Outcome-Messung an der oberen Extremität. Unfallchirurg, 106, 13-19. https://doi.org/10.1007/s00113-002-0456-x
Germann, G., Wind, G. & Harth, A. (1999). Der DASH-Fragebogen – Ein neues Instrument zur Beurteilung von Behandlungsergebnissen an der oberen Extremität. Handchirurgie, Mikrochirurgie, Plastische Chirurgie, 31, 149-152. https://doi.org/10.1055/s-1999-13902
Dimensionen und Beispielitems
BereichBeispielitem
Körperliche FunktionsfähigkeitEine Einkaufstasche oder einen Aktenkoffer tragen
SymptomeSchmerzen in Schulter, Arm oder Hand während der Ausführung einer bestimmten Tätigkeit
Soziale PartizipationIn welchem Ausmaß haben Ihre Schulter-, Arm- oder Handprobleme Ihre normalen sozialen Aktivitäten mit Familie, Freunden, Nachbarn oder anderen Gruppen während der vergangenen Woche beeinträchtigt?
Arbeits- und Berufs-Modul (optional)Hatten Sie irgendwelche Schwierigkeiten aufgrund der Schmerzen in Schulter, Arm oder Hand Ihre übliche Arbeit zu erledigen?
Kurzbeschreibung
Das Instrument ermöglicht die Selbsteinschätzung beruflicher Leistungsfähigkeit und Einschränkungen, d.h. krankheitsbedingte Auswirkungen auf die Arbeitsleistung sowie krankheitsbedingte Beschwerden am Arbeitsplatz aus der Perspektive von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden.
Die leistungsbezogenen Items (Skalen „Körperliche Arbeitsleistung“, „Kognitive Arbeitsleistung“, „Umgang mit Stress“, „Produktivität“) werden mit Blick auf die bestehenden Schwierigkeiten beantwortet, die beschwerdebezogenen Items (Skalen „Schmerzen“, „Erschöpfung“) hinsichtlich des Ausmaßes, in dem die jeweiligen Aussagen zutreffen.
Das Instrument wurde für den Indikationsbereich muskuloskelettaler Erkrankungen validiert.
Bezug / Zugang
Weitere Informationen zum Verfahren sowie das Instrument selbst finden Sie in der Publikation von Müller et al. (2014).
Relevante Quellen / Literatur
Müller, E., Bengel, J. & Wirtz, M. (2014). Validität und Änderungssensitivität der Skalen zur Erfassung der Funktionsfähigkeit im Beruf (SE-FFB). Die Rehabilitation, 53, 176-183. https://doi.org/10.1055/s-0033-1349142
Dimensionen und Beispielitems
SkalaBeispielitem
Einschränkungen der körperlichen ArbeitsleistungIch konnte in den letzten vier Wochen, in denen ich gearbeitet habe, einseitige körperliche Beanspruchung bei der Arbeit gut aushalten.
Schmerzen bei der ArbeitMeine Schmerzen und Beschwerden waren während der Arbeitszeit stärker als sonst.
Einschränkungen der kognitiven ArbeitsleistungIch konnte in den letzten vier Wochen, in denen ich gearbeitet habe, arbeiten ohne durcheinander zu kommen.
Einschränkungen bezüglich des Umgangs mit StressIch konnte in den letzten vier Wochen, in denen ich gearbeitet habe, meine Grenzen bei der Arbeit erkennen.
Erschöpfung bei der ArbeitIch habe mich bei der Arbeit oft schwach und erschöpft gefühlt.
Einschränkungen der ProduktivitätIch konnte in den letzten vier Wochen, in denen ich gearbeitet habe, das an meinem Arbeitsplatz übliche Arbeitspensum erfüllen.

Erfassung von arbeits- und berufsrelevanten Kontextfaktoren

Kurzbeschreibung
Der AVEM erfasst den Umgang mit arbeitsbezogenen Anforderungen und Belastungen und erlaubt Aussagen über gesundheitsförderliche Verhaltens- und Erlebensmuster bei der Bewältigung von Arbeits- und Berufsanforderungen. Es werden dabei vier Muster unterschieden:
– Muster G (Engagement, Widerstandskraft und Wohlbefinden)
– Muster S (Schonung)
– Risikomuster A (Selbstüberforderung)
– Risikomuster B (Überforderung und Resignation).
Während Muster G gesundheitsförderliches Verhalten und Erleben anzeigt, weisen die Muster A und B auf unterschiedliche Gesundheitsgefährdungen hin. Muster S wiederum ist weniger unter Gesundheits-, sondern mehr unter Motivationsaspekten von Interesse.
Die 66 Items des Fragebogens verteilen sich auf elf Dimensionen, die zu den drei Bereichen „Arbeitsengagement“, „Widerstandskraft“ und „Wohlbefinden/psychologischer Schutzfaktor“ zusammengefasst werden können.
Die Auswertung erfolgt in zwei Schritten: Zunächst werden die Skalenwerte ermittelt. Anhand des individuellen Profils wird dann die Wahrscheinlichkeiten für die Zugehörigkeit zu den vier Mustern G, S, A und B berechnet.
Es liegt außerdem eine Kurzversion des AVEM vor, diese umfasst 44 Items.
Bezug / Zugang
Das Verfahren ist kostenpflichtig. Es kann über den Hogrefe-Verlag bezogen werden.
Relevante Quellen / Literatur
Schaarschmidt, U. & Fischer, A. (2006). Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM). Manual (3. Auflage). Frankfurt: Pearson Assessment.
Dimensionen und Beispielitems
DimensionBeispielitem
Subjektive Bedeutsamkeit der ArbeitDie Arbeit ist für mich der wichtigste Lebensinhalt.
Beruflicher EhrgeizIch möchte beruflich weiter kommen, als es die meisten meiner Bekannten geschafft haben.
VerausgabungsbereitschaftWenn es sein muss, arbeite ich bis zur Erschöpfung.
PerfektionsstrebenWas immer ich tue, es muss perfekt sein.
DistanzierungsfähigkeitNach der Arbeit kann ich ohne Probleme abschalten.
Resignationstendenz bei MisserfolgWenn ich keinen Erfolg habe, resigniere ich schnell.
Offensive ProblembewältigungNach Misserfolgen sage ich mir: Jetzt erst recht!
Innere Ruhe und AusgeglichenheitMich bringt so leicht nichts aus der Ruhe.
Erfolgserleben im BerufMein bisheriges Berufsleben war recht erfolgreich.
LebenszufriedenheitIm Großen und Ganzen bin ich glücklich und zufrieden.
Erleben sozialer UnterstützungMein Partner/meine Partnerin zeigt Verständnis für meine Arbeit.
Kurzbeschreibung
Der IRES-Fragebogen ist ein spezifisch für den Rehabilitationskontext entwickeltes, generisches Selbstbeurteilungsverfahren; er erfasst mittels 144 Items (IRES-3) bzw. 24 Items (Kurzversion IRES-24) verschiedene Facetten des subjektiven Gesundheitsstatus und der Funktionsfähigkeit bei Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen. Die Kurzversion IRES-24 wurde auf Basis der probabilistischen Testtheorie entwickelt und ist Rasch-skaliert.
Für den Kontext der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation MBOR ist (je nach Bedarf) die Verwendung verschiedener Subskalen von IRES-3 oder IRES-24 denkbar, etwa die Skala „Funktionsfähigkeit im Beruf“ (nur IRES-3).
Bezug / Zugang
Die Instrumente können hier heruntergeladen werden.
Ausführliche Informationen zu Anwendungsbereichen, psychometrischen Eigenschaften und Auswertung geben Leonhart und Gerdes (2005) sowie Frey und Mitarbeiter (2007).
Relevante Quellen / Literatur
Bührlen, B., Gerdes, N. & Jäckel, W. H. (2008). IRES-3. In J. Bengel, M. Wirtz, & C. Zwingmann (Hrsg.), Diagnostische Verfahren in der Rehabilitation (S. 44-48). Göttingen: Hogrefe.
Frey, C., Bührlen, B., Gerdes, N. & Jäckel, W.H. (2007). Handbuch zum IRES-3: Indikatoren des Reha-Status, Version 3 mit IRES 24 (Kurzversion). Regensburg: Roderer.
Leonhart, R. & Gerdes, N. (Hrsg.) (2005). Der IRES-Fragebogen in Theorie und Praxis. Regensburg: Roderer.
Wirtz, M., Farin, E., Bengel, J., Jäckel, W.H., Hämmerer, D. & Gerdes, N. (2005). IRES-24 Patientenfragebogen: Entwicklung der Kurzform eines Assessment-Instrumentes in der Rehabilitation mittels der Mixed-Rasch-Analyse. Diagnostica, 51, 75-87. https://doi.org/10.1026/0012-1924.51.2.75
Dimensionen der IRES-Fragebögen
DimensionIRES-3IRES-24
Somatische GesundheitXX
SchmerzenXX
Funktionsfähigkeit im AlltagXX
Funktionsfähigkeit im BerufX 
Psychisches BefindenXX
Soziale IntegrationX 
GesundheitsverhaltenX 
KrankheitsbewältigungX 
Kurzbeschreibung
Beim ERI handelt es sich um ein Selbstbeurteilungsverfahren zur Erfassung von arbeits- und berufsbezogenem Stress im Sinne beruflicher Gratifikationskrisen.
Das Modell beruflicher Gratifikationskrisen geht davon aus, dass ein Missverhältnis von hohen arbeits-/berufsbezogenen Verausgabungen und niedriger Gratifikation (Belohnungen in Form von Bezahlung, Wertschätzung, beruflichem Aufstieg, Arbeitsplatzsicherheit) zu Stresserleben und gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. Die Gratifikationskrise fällt umso stärker aus, je höher die geleistete Verausgabung im Verhältnis zu den erfahrenen Gratifikationen ist. Außerdem wird im Modell angenommen, dass ein höheres Belastungs- bzw. Krankheitsrisiko besteht, wenn eine hohe berufliche Verausgabungsneigung vorliegt.
Der Fragebogen besteht aus 22 Items, mit denen das Ausmaß der wahrgenommenen Verausgabung bzw. Belohnung eingeschätzt wird.
Vom ERI existiert auch eine Kurzform mit 16 Items.
Bezug / Zugang
Das Verfahren steht auf dieser Seite des Uniklinikums Düsseldorf zum Download zur Verfügung. Dort finden sich auch weitere Quellen mit Auswertungshinweisen.
Relevante Quellen / Literatur
Junne, F., Rieger, M., Michaelis, M., Nikendei, C., Gündel, H., Zipfel, S. & Rothermund, E. (2017). Psychische Belastungsfaktoren in der Arbeitswelt: Modelle und Prävention. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 67, 161-173. http://dx.doi.org/10.1055/s-0043-103270
Rödel, A., Siegrist, J., Hessel, A. & Brähler, E. (2004). Fragebogen zur Messung beruflicher Gratifikationskrisen. Psychometrische Testung an einer repräsentativen deutschen Stichprobe. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 25, 227-238. https://doi.org/10.1024/0170-1789.25.4.227
Siegrist, J., Wege, N., Pühlhofer, F. & Wahrendorf, M. (2009). A short generic measure of work stress in the era of globalization: effort–reward imbalance. International Archives of Occupational and Environmental Health, 82, 1005-1013. https://doi.org/10.1007/s00420-008-0384-3
Dimensionen und Beispielitems
Verausgabung bei der Arbeitstätigkeithäufig großer Zeitdruck
viel Verantwortung
Gratifikationen: Bezahlung und beruflicher Aufstiegschlechte Aufstiegschancen
der Leistung angemessenes Gehalt
Gratifikationen: WertschätzungAnerkennung von Vorgesetzten
Angemessene Unterstützung in schwierigen Situationen
Gratifikationen: ArbeitsplatzsicherheitVerschlechterung der Arbeitsplatzsituation zu erwarten
Arbeitsplatz gefährdet
berufliche VerausgabungsneigungNahestehende sagen, ich opfere mich zu sehr auf
Arbeit geht mir nachts im Kopf herum
Kurzbeschreibung
Der FIT erfasst, wie gesundheitsrelevante Arbeitsanforderungen subjektiv erlebt werden (im Sinne von arbeits-/berufsbezogenem Stress).
Das Verfahren basiert auf dem Anforderungs-Kontroll-Modell, einem der zentralen Modelle zum Arbeitsstress. Es erfasst über 13 Items die Faktoren Tätigkeitsspielraum und Arbeitsintensität.
Die überarbeitete Version FIT 2.0 umfasst 14 Items.
Bezug / Zugang
Das Instrument sowie weitere Informationen können Sie der Publikation von Richter et al. (2000) entnehmen.
Die überarbeitete Version FIT 2.0 ist kostenpflichtig und kann hier bezogen werden.
Relevante Quellen / Literatur
Junne, F., Rieger, M., Michaelis, M., Nikendei, C., Gündel, H., Zipfel, S. & Rothermund, E. (2017). Psychische Belastungsfaktoren in der Arbeitswelt: Modelle und Prävention. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 67, 161-173. http://dx.doi.org/10.1055/s-0043-103270
Richter, P., Hemmann, E., Merboth, H., Fritz, S., Hansgen, C. & Rudolf, M. (2000). Das Erleben von Arbeitsintensität und Tätigkeitsspielraum – Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zur orientierenden Analyse (FIT). Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 44, 129-139. https://doi.org/10.1026//0932-4089.44.3.129
Dimensionen und Beispielitems
DimensionBeispielitem
TätigkeitsspielraumIch muss bei meiner Arbeit viele selbständige Entscheidungen treffen.
ArbeitsintensitätEs ist häufig sehr viel, was von mir an Arbeit geschafft werden muss.
Kurzbeschreibung
Das Trierer Inventar zum chronischen Stress erfasst anhand von 57 Items das Erleben von chronischem Stress in verschiedenen Lebensbereichen.
Die Items verteilen sich auf 10 Skalen, von denen sich mehrere auf den Bereich Arbeit und Beruf beziehen und daher im Kontext der beruflich orientierten medizinischen Rehabilitation von Bedeutung sein können: Arbeitsüberlastung; soziale Überlastung; Erfolgsdruck; Arbeitsunzufriedenheit; Überforderung bei der Arbeit; Mangel an sozialer Anerkennung; soziale Spannungen; soziale Isolation; chronische Besorgnis; Screening-Skala bzgl. Stresserleben.
Allgemeine und nach Alter differenzierte Normwerte liegen vor.
Bezug / Zugang
Das Verfahren ist kostenpflichtig und kann über den Hogrefe-Verlag bezogen werden.
Relevante Quellen / Literatur
Schulz, P., Schlotz, W. & Becker, P. (2004). Trierer Inventar zum chronischen Stress TICS. Göttingen: Hogrefe.
Kurzbeschreibung
Der Fear Avoidance Beliefs Questionnaire (FABQ-D) ist ein 16 Items umfassendes Selbstbeurteilungsverfahren, mit welchem schmerzbezogene Vorstellungen und Befürchtungen von Patientinnen und Patienten mit chronischen (Rücken-)Schmerzen erfasst werden.
Es basiert auf dem „Fear-Avoidance“-Modell. Diesem zufolge bewirken Ängste und Befürchtungen, dass Bewegung und körperliche Aktivität mit Schmerzen assoziiert sind oder diese verschlimmern können, eine Vermeidung von Bewegung und Belastung. Über negative Verstärkungsprozesse etabliert sich so ein generelles Vermeidungsverhalten bzgl. potenziell schmerzhafter Aktivitäten. Das Verfahren hat sich bzgl. Variablen wie Arbeitsunfähigkeit und Beeinträchtigungserleben als prognostisch relevant erwiesen.
Die Items des FABQ-D sind drei Skalen zugeordnet:
– Annahmen bzgl. der Rolle von Beruf und Arbeitstätigkeit als Ursache von Rückenschmerzen
– Annahmen bzgl. der vermuteten Wiederaufnahme der Berufstätigkeit
– Annahmen bzgl. des Zusammenhangs von körperlicher Aktivität und Rückenschmerzen
Bezug / Zugang
Das Verfahren kann hier heruntergeladen werden. Hinweise zur Auswertung finden sich bei Pfingsten (2004) und Pioch (2005).
Auf der Seite des DRK-Schmerzzentrums Mainz finden sich weitere Fragebogenverfahren im Kontext chronischer Schmerzerkrankungen.
Relevante Quellen / Literatur
Pfingsten, M. (2004). Angstvermeidungsüberzeugungen bei Rückenschmerzen: Gütekriterien und prognostische Relevanz des FABQ. Schmerz, 18, 17-27. https://doi.org/10.1007/s00482-003-0244-8
Pfingsten, M., Leibing, E., Franz, C., Bansemer, D., Busch, O. & Hildebrandt, J. (1997). Erfassung der „fear-avoidance-beliefs“ bei Patienten mit Rückenschmerzen: Deutsche Version des „fear-avoidance-beliefs questionnaire“ (FABQ-D). Schmerz, 11, 387-395. https://doi.org/10.1007/s004820050114
Pioch, E. (2005). Schmerzdokumentation in der Praxis. Klassifikation, Stadieneinteilung, Schmerzfragebögen. Heidelberg: Springer.
Dimensionen und Beispielitems
SkalaBeispielitem
Annahmen bzgl. der Rolle von Beruf und Arbeitstätigkeit als Ursache von RückenschmerzenDurch meine Arbeit wurden meine Schmerzen verstärkt.
Meine Arbeit könnte meinen Rücken schädigen.
Annahmen bzgl. der vermuteten Wiederaufnahme der BerufstätigkeitMit meinen augenblicklichen Schmerzen sollte ich meine gegenwärtige Arbeit eigentlich nicht ausüben.
Ich glaube nicht, dass ich meine jetzige Arbeitstätigkeit überhaupt wieder aufnehmen kann.
Annahmen bzgl. des Zusammenhangs von körperlicher Aktivität und RückenschmerzenKörperliche Aktivitäten verstärken meine Schmerzen.
Körperliche Aktivitäten können meinem Rücken schaden.
Kurzbeschreibung
Die Job-Angst-Skala (JAS) erfasst verschiedene Formen arbeitsplatzbezogener Ängste. Das Instrument beinhaltet fünf Hauptdimensionen (stimulusbezogene Ängste und Vermeidungsverhalten, soziale Ängste und Beeinträchtigungskognitionen, gesundheits- und körperbezogene Ängste, Insuffizienzerleben, arbeitsplatzbezogene generalisierte Sorgen). Insgesamt umfasst der Fragebogen 70 Items auf 14 Skalen.
Der Fragebogen wurde an orthopädischen und psychosomatischen Rehabilitandinnen und Rehabilitanden erprobt und weist gute psychometrische Eigenschaften auf.
Aus den Items der Hauptdimension „Stimulusbezogene Ängste und Vermeidungsverhalten“ wurde mittlerweile die Arbeitsplatzphobie-Skala (13 Items) als Screening-Instrument zur Identifizierung von Arbeitsplatzphobien entwickelt. Die Items beschreiben charakteristische Symptome eines Arbeitsplatzphobie-Syndroms. Die Kurzskala wurde in einer Rehabilitationsklinik an Patientinnen und Patienten mit psychosomatischen Krankheitsbildern getestet.
Bezug / Zugang
Die Job-Angst-Skala kann hier heruntergeladen werden inkl. Informationen zur Auswertung der Skala in einem zugehörigen Kurzmanual.
Die Arbeitsplatzphobie-Skala (Kurzfassung der JAS) können Sie hier herunterladen.
Relevante Quellen / Literatur
Linden, M., Muschalla, B. & Olbrich, D. (2008). Die Job-Angst-Skala (JAS). Ein Fragebogen zur Erfassung arbeitsplatzbezogener Ängste. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 52, 126-134. https://doi.org/10.1026/0932-4089.52.3.126
Muschalla, B., & Linden, M. (2008). Die Arbeitsplatzphobie-Skala. Ein Screening-Instrument für die medizinische Rehabilitation. Ärztliche Psychotherapie, 3, 258-262.
Dimensionen und Beispielitems
DimensionBeispielitem
Stimulusbezogene Ängste und VermeidungsverhaltenWenn ich an meinen Arbeitsplatz denke, merke ich, wie sich alles in mir anspannt.
Soziale Ängste und BeeinträchtigungskognitionenWenn ich bestimmte Kollegen oder Vorgesetzte in meinem Betrieb nur von weitem sehe, versuche ich, ihnen nicht direkt zu begegnen.
Gesundheits- und körperbezogene ÄngsteDie Bedingungen am meinem Arbeitsplatz machen mich krank.
InsuffizienzängsteIch leide darunter, dass man bei der Arbeit nie weiß, was als nächstes kommt.
Arbeitsplatzbezogene SorgenIch mache mir ständig Sorgen um Dinge, die meine Arbeit betreffen.
Kurzbeschreibung
Das Online-Tool GB-Psych Kompass (seit 2023) gibt Informationen zu verschiedenen Verfahren und Instrumenten zur Ermittlung psychischer Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz (Gefährdungsbeurteilung).
Herausgeber ist das Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin der Freien und Hansestadt Hamburg (assoziiert mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Professur für Arbeitsmedizin). Die Entwicklung basiert in Teilen auf der mittlerweile vergriffenen Toolbox der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
Adressaten sind vor allem Betriebe/Arbeitgebende und Forschende. Manche der Verfahren bzw. Informationen können aber möglicherweise auch von Nutzen für die MBOR sein.
Bezug / Zugang
Das Portal kann hier aufgerufen werden.
Hinweis zur Toolbox der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Die 2010 veröffentlichte Toolbox der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) – eine Sammlung von Instrumenten zur Gefährdungsbeurteilung bzw. Erfassung psychischer Belastungen im Arbeits- und Berufskontext – ist nach Angaben der BAuA nicht mehr aktuell und vergriffen.
Kurzbeschreibung
Das Instrument erfasst die Motivation zur Auseinandersetzung mit beruflichen Themen in der Rehabilitation. Der FBTM besteht aus 24 Items, welche sich auf die Skalen „Veränderungsabsicht“ (sieben Items), „Rentenbegehren“ (sieben Items), „Negative Behandlungserwartungen“ (fünf Items) und „Aktive Bewältigungsorientierung“ (fünf Items) verteilen.
Mit der Entwicklung des FBTM sollte die bestehende Lücke bezüglich der spezifischen Erfassung der berufsbezogenen Therapiemotivation geschlossen werden. Deren Erfassung ist u.a. für eine gezieltere Zuweisung zu berufsbezogenen Behandlungsangeboten von Relevanz. Sie ist zudem wichtig, da berufliche Belastungen und Konfliktsituationen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Bewältigung von chronischen Erkrankungen spielen und Patientinnen und Patienten teils die Bereitschaft fehlt, berufsbezogene Themen während ihres Rehabilitationsaufenthaltes zu bearbeiten.
Der FBTM wurde für die psychosomatische Rehabilitation entwickelt und in weiteren Studien für die Indikationen Orthopädie und Kardiologie eingesetzt. Die Skala „Veränderungsabsicht“ des FBTM trägt zu einer sehr guten Verbesserung der Vorhersage des Erwerbsstatus ein Jahr nach Entlassung aus der Klinik bei (prädiktive Validität).
Bezug / Zugang
Der FBTM sowie eine Kurzanleitung dazu mit Auswertungshinweisen können hier heruntergeladen werden.
Download mit freundlicher Genehmigung von PD Dr. Rüdiger Zwerenz, Universitätsmedizin Mainz
Relevante Quellen / Literatur
Zwerenz, R. & Beutel, M.E. (2006). Entwicklung und Validierung des Fragebogens zur berufsbezogenen Therapiemotivation (FBTM). In R. Nübling, F.A. Muthny & J. Bengel (Hrsg.), Reha-Motivation und Behandlungserwartungen (S. 231-251). Bern: Huber.
Zwerenz, R., Knickenberg, R. J., Schattenburg, L. & Beutel, M.E. (2005). Motivation zur psychosomatisch-psychotherapeutischen Bearbeitung von beruflichen Belastungen – Entwicklung und Validierung eines Fragebogens. Die Rehabilitation, 44, 14-23. https://doi.org/10.1055/s-2004-834599
Dimensionen und Beispielitems
SkalaBeispielitem
VeränderungsabsichtIn der Klinik hoffe ich, Möglichkeiten zur Bewältigung meiner Arbeitsprobleme zu finden.
RentenbegehrenWenn ich jetzt wählen könnte, würde ich lieber krankge­schrieben oder früh berentet werden, als (wieder) zu arbeiten.
Negative BehandlungserwartungenEs hat wenig Sinn, über die Arbeit zu reden.
Aktive BewältigungsorientierungIch habe mich vor Beginn meines Aufenthaltes über die Klinik informiert.
Kurzbeschreibung
Das DIAMO dient der Erfassung arbeits- und berufsbezogener Motivationsstrukturen.
Es handelt sich um ein generisches Selbstbeurteilungsverfahren, das arbeitsbezogene Motive, Einstellungen und Verhaltensmuster misst. Das Instrument gibt einen differenzierten Einblick in die berufliche Motivationsstruktur von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, so dass Stärken und Schwächen identifiziert werden können. Diese können als diagnostische Ansatzpunkte für motivationale Interventionen oder Beratungen zur Motivationsförderung dienen, zum Beispiel im Rahmen des Gruppentrainings ZAZO (Zielanalyse und Zieloperationalisierung).
Das DIAMO beinhaltet drei zentrale Konzepte, „Motivationales Selbstbild“, „Motivationale Handlungsentwürfe“ und „Motivationale Passung“, denen insgesamt zehn Skalen mit insgesamt 59 Items zugeordnet sind.
Bezug / Zugang
Das Verfahren kann hier heruntergeladen werden. Hinweise zur Auswertung können Sie hier herunterladen.
Download mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rolf Fiedler, vormals Universitätsklinikum Münster
Relevante Quellen / Literatur
Ranft, A., Fiedler, R., Greitemann, R. & Heuft, G. (2009). Optimierung und Konstruktvalidierung des Diagnostikinstruments für Arbeitsmotivation (DIAMO). Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 59, 21-30. https://doi.org/10.1055/s−2007−986296
Dimensionen und Beispielitems
DimensionBeispielitem
Motivationales SelbstbildWenn ich nicht arbeite, fällt mir schnell die Decke auf den Kopf.
Motivationale HandlungsentwürfeIch setze mir herausfordernde Ziele für die berufliche Zukunft.
Motivationale PassungWie sehr motiviert Sie ihre bisherige (frühere) Arbeit?
Kurzbeschreibung
Der FREM erfasst reha-bezogene Motivation und Erwartungen.
Der Fragebogen besteht aus 17 Items, die zu vier Dimensionen aufsummiert werden (Erholung, Gesundheit, Krankheitsbewältigung, Rente). Die Reha-Motivation wird in diesem Instrument über die Erwartungen von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden an die Behandlung erfasst. Die Validierung des Instruments erfolgte an einer Stichprobe von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden mit chronischen Rückenschmerzen.
Die Kurzform des Fragebogens (FREM-8) umfasst acht Items und wurde an einer indikationsübergreifenden Stichprobe von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden entwickelt.
Bezug / Zugang
Das Instrument kann hier heruntergeladen werden:
Langversion FREM-17
Kurzversion FREM-8
Download mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. Ruth Deck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Lübeck
Relevante Quellen / Literatur
Deck, R. (2006). Entwicklung und Validierung einer Kurzform des Fragebogens zu reha-bezogenen Erwartungen und Motivationen (FREM-8). Zeitschrift für Medizinische Psychologie, 15, 175-183.
Deck, R., Zimmermann, M., Kohlmann, T. & Raspe, H. (1998). Rehabilitationsbezogene Erwartungen und Motivationen bei Patienten mit unspezifischen Rückenschmerzen. Die Rehabilitation, 37, 140-146.
Dimensionen und Beispielitems
DimensionBeispielitem
ErholungIch erwarte, dass ich Abstand vom Alltag gewinne.
GesundheitIch erwarte, dass ich lerne gesünder zu leben.
KrankheitsbewältigungIch erwarte, dass mein Selbstbewusstsein gestärkt wird und dass man mir Mut macht.
RenteIch erwarte, dass man mich über berufliche Umschulungsmöglichkeiten informiert und berät.
Kurzbeschreibung
Das Instrument erfasst die reha-bezogene Motivation, d.h. ob und wodurch Rehabilitandinnen und Rehabilitanden motiviert sind, an einer Rehabilitationsmaßnahme aktiv teilzunehmen. Ferner kann der Anteil des Behandlungserfolges, der auf die aktive Beteiligung der Patientin bzw. des Patienten an den rehabilitativen Maßnahmen zurückgeführt werden kann, vorhergesagt werden.
Der PAREMO-20 besteht aus 20 Items, die den sechs Skalen „Seelischer Leidensdruck“, „Körperbedingte Einschränkungen“, „Soziale Unterstützung und Krankheitsgewinn“, „Änderungsbereitschaft“, „Informationsstand bzgl. Reha-Maßnahmen“ und „Skepsis“ zugeordnet werden.
Der Fragebogen wurde an mehreren Stichproben aus Patienten der kardiologischen, orthopädischen und psychosomatischen Rehabilitation konstruiert und validiert. Es liegen Normen für die Indikationsgebiete Orthopädie, Kardiologie, Onkologie, Psychosomatik und Pneumologie vor.
Bezug / Zugang
Der Fragebogen und ein zugehöriges Manual mit weiteren Informationen zum Verfahren können hier heruntergeladen werden.
Relevante Quellen / Literatur
Hafen, K., Jastrebow, J., Nübling, R. & Bengel, J. (2001). Entwicklung eines Patientenfragebogens zur Erfassung der Reha-Motivation (PAREMO). Die Rehabilitation, 40, 3-11. https://doi.org/10.1055/s-2001-12136
Kriz, D., Wirtz, M., Herwig, J., Töns, N., Hafen, K., Nübling, R. & Bengel, J. (2006). Weiterentwicklung und Normierung des PAREMO. In Nübling, R., Muthny, F. & Bengel, J. (Hrsg.), Reha-Motivation und Behandlungserwartung (S. 161-178). Bern: Huber.
Dimensionen und Beispielitems
SkalaBeispielitem
Seelischer LeidensdruckIch leide stark unter seelischen Beschwerden.
Körperbedingte EinschränkungenMeine körperlichen Beschwerden behindern mich im Alltag.
Soziale Unterstützung und KrankheitsgewinnWenn es mir schlecht geht, kümmert sich eher jemand um mich als sonst.
ÄnderungsbereitschaftIch werde meinen Lebensstil ändern müssen, um wieder gesund zu werden.
Informationsstand bzgl. Reha-MaßnahmenIch weiß wenig darüber, wie eine Rehabilitationsbehandlung abläuft.
SkepsisIch bin mir unsicher, ob mir hier geholfen werden kann.
Kurzbeschreibung
Die Readiness for Return to Work Scale erfasst mit insgesamt 22 Items die subjektiv eingeschätzte Bereitschaft (Motivation) hinsichtlich der Rückkehr an den Arbeitsplatz. Die Faktorenstruktur nimmt dabei Bezug auf unterschiedliche Motivationsstufen in Anlehnung an das Transtheoretische Modell der Verhaltensänderung.
Arbeitsfähige und arbeitsunfähige Rehabilitandinnen und Rehabilitanden bearbeiten jeweils unterschiedliche Teile des Fragebogens (für arbeitsfähige Rehabilitandinnen und Rehabilitanden: Skalen „Handlungserprobung“, „Aufrechterhaltung“; für arbeitsunfähige Rehabilitandinnen und Rehabilitanden: „Absichtslosigkeit“, „Absichtsbildung“, „Vorbereitung“).
Das Instrument basiert auf einem kanadischen Instrument (Franche et al., 2007), welches ursprünglich an einer Stichprobe von Personen mit muskuloskelettalen Erkrankungen entwickelt, später aber auch bei anderen Indikationen eingesetzt und validiert wurde.
Die deutsche Version wurde anhand von Stichproben psychosomatischer Rehabilitandinnen und Rehabilitanden hinsichtlich ihrer Faktorenstruktur und Konstruktvalidität überprüft.
Bezug / Zugang
Weitere Informationen zum Instrument können der Publikation von Kessemeier et al. (2017) entnommen bzw. bei den Autorinnen und Autoren erfragt werden. Der Fragebogen kann hier heruntergeladen werden.
Relevante Quellen / Literatur
Kessemeier, F., Stöckler, C., Petermann, F., Bassler, M., Pfeiffer, W. & Kobelt, A. (2017). Psychometrische Eigenschaften der Readiness for Return to Work Scale für Patienten in der psychosomatischen Rehabilitation. Physikalische Medizin Rehabilitationsmedizin Kurortmedizin, 27, 335–347. https://doi.org/10.1055/s-0043-120572
Franche, R. L., Corbière, M., Lee, H., Breslin, F. C., & Hepburn, C. G. (2007). The Readiness for Return-To-Work (RRTW) scale: development and validation of a self-report staging scale in lost-time claimants with musculoskeletal disorders. Journal of Occupational Rehabilitation, 17, 450–472. https://doi.org/10.1007/s10926-007-9097-9
Kurzbeschreibung
Das Instrument erfasst die selbsteingeschätzte Überzeugung, trotz einer (chronischen) Erkrankung und damit verbundener Einschränkungen die Arbeitstätigkeit erfolgreich wieder aufnehmen zu können. Es umfasst 11 Items und wurde an Stichproben von Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen sowie muskuloskeletalen Erkrankungen validiert. Weitere psychometrische Überprüfungen sind geplant.
Basis ist ein in den Niederlanden entwickeltes und validiertes Instrument (Lagerveld et al., 2010).
Bezug / Zugang
Weitere Informationen zum Instrument können der Publikation von Hansmann et al. (2022) entnommen bzw. bei den Autorinnen und Autoren erfragt werden.
Relevante Quellen / Literatur
Hansmann, M., Beller, J., Maurer, F. & Kröger, C. (2022). Self-efficacy beliefs of employees with mental disorders or musculoskeletal diseases after sickness-related absence: validation of the German version of the Return-to-Work Self-Efficacy Scale. International Journal of Environmental Research and Public Health, 19, 10093. https://doi.org/10.3390/ijerph191610093
Bode, K., Maurer, F. & Kröger, C. (2017). Arbeitswelt und psychische Störungen. Göttingen: Hogrefe.
Lagerveld, S.E., Blonk, R.W.B., Brenninkmeijer, V. & Schaufeli, W.B. (2010). Return to work among employees with mental health problems: Development and validation of a self-efficacy questionnaire. Work & Stress, 24, 359-375, https://doi.org/10.1080/02678373.2010.532644
Kurzbeschreibung
Die Skala erfasst mit fünf Items motivationale und fähigkeitsbezogene Aspekte der beruflichen Selbstwirksamkeitserwartung.
Bezug / Zugang
Ein Manual mit weiteren Informationen zum Verfahren, das auch den Fragebogen selbst enthält, kann hier heruntergeladen werden.
Relevante Quellen / Literatur
Knispel, J., Wittneben, L., Slavchova, V., & Arling, V. (2021). Skala zur Messung der beruflichen Selbstwirksamkeitserwartung (BSW-5-Rev). Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen (ZIS). https://doi.org/10.6102/zis303
Abele, A. E., Stief, M. & Andrä, M. S. (2000). Zur ökonomischen Erfassung beruflicher Selbstwirksamkeitserwartungen – Neukonstruktion einer BSW-Skala. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 44, 3, 145-151. https://doi.org/10.1026//0932-4089.44.3.145
Beispielitems
Ich weiß genau, dass ich die an meinen Beruf gestellten Anforderungen erfüllen kann, wenn ich nur will.
Ich weiß, dass ich die für meinen Beruf erforderlichen Fähigkeiten wirklich habe.
Kurzbeschreibung
Das Instrument erfasst Konflikte zwischen Beruf und Familienleben (work-family conflict; WFC).
Mit 22 Items werden die beiden Konfliktrichtungen Beruf → Familie und Familie → Beruf erfasst, die sich jeweils in zeit- und belastungsbasierte Konfliktformen auffächern. Das Verfahren umfasst somit vier Subskalen. Beantwortet werden die Items dahingehend, wie häufig Konflikte erlebt werden.
Bezug / Zugang
Das Instrument ist hier verfügbar.
Relevante Quellen / Literatur
Bethge, M. & Borngräber, Y. (2015). Work-family conflicts and self-reported work ability: cross-sectional findings in women with chronic musculoskeletal disorders. BMC Musculoskeletal Disorders, 16, 58. https://doi.org/10.1186/s12891-015-0515-4
Dimensionen und Beispielitems
SkalaBeispielitem
Beruf → Familie – ZeitBerufliche Verpflichtungen machen es mir schwer, Besorgungen für die Familie und den Haushalt zu erledigen.
Familie → Beruf – StressBei der Arbeit verbringe ich Zeit damit, über Dinge nachzudenken, die ich zu Hause noch erledigen muss.
Kurzbeschreibung
Hierbei handelt es sich um einen Bestandteil des Quality of Work Index Luxembourg, einer repräsentativen Befragung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Luxemburg zu Arbeitsbedingungen und Arbeitsqualität (Universität Luxemburg und Chambre des Salaires/Arbeitnehmerkammer Luxemburg CSL), die seit 2013 jährlich durchgeführt wird.
Das Verfahren erfasst über 26 Items die Bereiche Partizipation, Feedback, Autonomie, geistige Anforderungen, Zeitdruck, emotionale Anforderungen, soziale Unterstützung, Mobbing/Konflikte, körperliche Belastungen und Unfallrisiken.
Eine Validierung des Instruments erfolgte anhand einer nicht-klinischen Stichprobe von Beschäftigten in Luxemburg für die deutsche, französische und luxemburgische Version des Fragebogens.
Bezug / Zugang
Informationen zum Verfahren finden sich in der Publikation von Steffges et al. (2020). Das Instrument ist verfügbar auf der Website der Chambre des Salaires Luxembourg (>> 2023 >> Fragebogen deutsch >> S. 11 bis 13).
Modifikationen gegenüber der Publikation von Steffges et al. (2020) (persönliche Mitteilung Dr. P. Lischka, Universität Luxemburg, Juli 2024):
Die ursprünglich noch enthaltene Skala „Wettbewerb“ wurde inzwischen aus dem Fragebogen wieder herausgenommen.
In der jährlichen Arbeitnehmendenbefragung nutzt die Arbeitgeberkammer zum Zweck von Vergleichen über die Zeit drei weitere Items, welche aus psychometrischen Gründen aus dem Ursprungs-Fragebogen wieder herausgenommen wurden („In welchem Maße ist Ihre Arbeit geistig belastend“, „In welchem Maße müssen Sie sich gleichzeitig auf verschiedene Aufgaben konzentrieren“ und „In welchem Maße kooperieren Sie mit Ihren Kollegen und Kolleginnen bei Ihrer Arbeit“).
Relevante Quellen / Literatur
Steffgen, G., Sischka, P.E. & Fernandez de Henestrosa, M. (2020). The Quality of Work Index and the Quality of Employment Index: A multidimensional approach of job quality and its links to well-being at work. International Journal of Environmental Research and Public Health, 17, 7771. https://doi.org/10.3390/ijerph17217771
Kurzbeschreibung
Das Instrument erfasst anhand von 30 Items die allgemeine Arbeitszufriedenheit sowie verschiedene Aspekte der Arbeitszufriedenheit (Tätigkeiten, Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzte, Bezahlung, Entwicklungsmöglichkeiten). Es wurde nicht spezifisch für den Reha-Kontext entwickelt (Prüfung hinsichtlich Validität an zwei (nicht-klinischen) Stichproben von Beschäftigten unterschiedlicher Branchen und Berufe), kann aber ggf. hier auch von Nutzen sein.
Bezug / Zugang
Informationen zum Verfahren inklusive der Fragebogen-Items finden sich in der Publikation von Haarhaus (2016).
Relevante Quellen / Literatur
Haarhaus, B. (2016). Entwicklung und Validierung eines Kurzfragebogens zur Erfassung von allgemeiner und facettenspezifischer Arbeitszufriedenheit. Diagnostica, 62, 61-73. https://doi.org/10.1026/0012-1924/a000136
Kurzbeschreibung
Der Fragebogen erfasst Arbeitszufriedenheit sowie Organisationsklima, Einstellungen gegenüber dem Arbeitgeber und persönliches Engagement (vier Skalen, 21 Items). Er wurde nicht spezifisch für den Reha-Kontext entwickelt (Validierung an einer nicht-klinischen Stichprobe von Beschäftigten unterschiedlicher Industriezweige und Branchen), kann aber ggf. hier auch von Nutzen sein.
Bezug / Zugang
Informationen zum Verfahren inklusive der Fragebogen-Items finden sich hier sowie in der Publikation von Fischer et al. (2021).
Relevante Quellen / Literatur
Fischer, J. A., Hüttermann, H. & Werther, S. (2021). Employee Experience Questionnaire (EXQ): Fragebogen zur Messung von Zufriedenheit, Commitment und Engagement. gesis Leibniz Institut für Sozialwissenschaften. Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen (ZIS).
Kurzbeschreibung
Mit dem Instrument wird erfasst, wie Rehabilitandinnen und Rehabilitanden die berufs- und erwerbsbezogene Ausrichtung ihrer Reha-Maßnahme erleben. Es kann damit zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung von berufsbezogenen bzw. MBOR-Angeboten in Reha-Einrichtungen beitragen. Das Verfahren wurde in einem von der DRV geförderten Forschungsprojekt entwickelt.
Der Fragebogen in der Langform erfasst anhand von 30 Items den Umfang der wahrgenommenen berufs- und erwerbsbezogenen Angebote (u.a. Diagnostik, MBOR-spezifische Angebote) sowie eine Gesamteinschätzung des Berufs- und Erwerbsbezugs der Reha-Maßnahme, deren erlebten Nutzen und die interprofessionelle Ausgestaltung des MBOR-Angebots.
Es liegt außerdem eine Kurzform des MBOR-R mit 8 Items vor.
Bezug / Zugang
Die Langversion des MBOR-R kann dem veröffentlichten Projektbericht entnommen werden.
Die Kurzversion des MBOR-R ist in der Publikation von Bürger et al. (2022) als Zusatzmaterial abrufbar.
Relevante Quellen / Literatur
Bürger, W., Nübling, R. & Streibelt, M. (2022). Fragebogen zur Erfassung der medizinisch-beruflichen Orientierung der Rehabilitation aus der Perspektive der Rehabilitanden (MBOR-R): Querschnittsstudie zum Vergleich der Kurz- und Langversion. Die Rehabilitation, 61, 177-185. https://doi.org/10.1055/a-1668-7797
Bürger, W. & Nübling, R. (2018). „MBOR-R“ – Medizinisch-berufliche Orientierung der Rehabilitation aus Rehabilitandensicht. Entwicklung, Erprobung und Validierung eines standardisierten Rehabilitandenfragebogens zur Bewertung der Erwerbsorientierung der Medizinischen Rehabilitation aus Rehabilitandensicht. Projektabschlussbericht. Karlsruhe: fbg – Forschung und Beratung im Gesundheitswesen & GfQG – Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen GbR. https://gfqg.de/downloads/Publikationen/2018/B%C3%BCrger_N%C3%BCbling_MBOR-R_Abschlussbericht%20310818_final.pdf
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