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Medizinische Reha

Was ist das überhaupt?

Eine Frau liegt auf einem Gymnastikball. Im Hintergrund sind weitere Personen mit Gymnastikbällen.
Foto: stockfour auf Shutterstock

Reha steht für Rehabilitation. Das bedeutet „Wiederherstellung“. Eine Reha kann helfen, wenn Sie seit längerer Zeit in Ihrem Alltag beeinträchtigt sind.

Ziel der Reha ist, Ihre Gesundheit und Ihre Fähigkeiten wiederherzustellen bzw. zu verbessern. Damit Sie wieder Ihr gewohntes Leben führen oder besser mit Einschränkungen zurechtkommen können. Zum Beispiel beim Arbeiten, Einkaufen und Freunde treffen.

Ein wichtiges Ziel ist auch: Besser mit der eigenen Erkrankung bzw. den eigenen gesundheitlichen Einschränkungen umgehen können und selbst etwas für die eigene Gesundheit tun. Deshalb heißt die Reha „medizinische Reha“. Ärztinnen und Ärzte, aber auch andere Fachkräfte unterstützen Sie dort.

Befragungen von Reha-Patienten und -Patientinnen haben gezeigt:

Grafik, die 3 von 4 Personen illustriert
  • 3 von 4 Personen sagen, dass ihre Reha erfolgreich war1
  • 3 von 4 Personen gehen nach der Reha wieder oder weiterhin arbeiten.2

Eine Reha kann also vielen Menschen helfen.

Auf dieser Seite beantworten wir häufige Fragen rund um die Reha. Diese Informationen beziehen sich vor allem auf die Reha, die von der gesetzlichen Rentenversicherung bezahlt wird.

Auch die Deutsche Rentenversicherung informiert auf ihrer Homepage ausführlich zum Thema Reha.

Welche Reha für meine Krankheit?

Welche Krankheit bzw. welches gesundheitliche Problem haben Sie?
Kliniken sind oft auf einige Krankheiten spezialisiert. Hier einige Beispiele:

  • mit Rückenschmerzen geht man in eine orthopädische Reha
  • bei Herz- oder Kreislauferkrankungen in eine kardiologische Reha
  • bei Krebs in eine onkologische Reha
  • bei Asthma in eine pneumologische Reha
  • für psychische Erkrankungen gibt es die psychosomatische oder psychotherapeutische Reha

Auf dem Bild können Sie die häufigsten Fachgebiete für die unterschiedlichen Erkrankungen sehen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche zu Ihrer Krankheit passt, oder Sie unter mehreren Krankheiten leiden, sprechen Sie gern mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Auch nach einer Corona-Infektion (Post-COVID / Long-COVID) kann eine Reha sinnvoll sein. Mehr Informationen finden Sie weiter unten.

Frau im mittleren Alter lächelt mit überkreuzten Armen.
Foto: Krakenimages.com auf Shutterstock

Trifft einer oder mehrere der folgenden Punkte auf Sie zu?

Ihre Krankheit gefährdet Ihre Leistungsfähigkeit im Job – das heißt, Sie schaffen wegen Ihrer Krankheit Dinge nicht mehr, die früher gut möglich waren.
Sie sind arbeitslos oder wegen Ihrer (chronischen) Erkrankung nicht mehr arbeitsfähig.
Sie waren im letzten Jahr lange krankgeschrieben oder häufig in ärztlicher Behandlung.
Sie müssen sich wegen Ihrer Erkrankung beruflich umorientieren.

Dann könnte eine medizinische Reha sinnvoll für Sie sein.

Informationen zum Reha-Antrag finden Sie im Menüpunkt Mein Weg in die Reha.

Eine Reha dauert je nach Erkrankung 3-5 Wochen und findet stationär oder ganztägig ambulant in einer Rehaklinik oder einem Rehazentrum statt.

Am Anfang der Reha haben Sie ein Gespräch mit dem Reha-Team (z. B. Psychologen, Ärztinnen und Bewegungstherapeuten). Oft bekommen Sie dort auch Fragebögen zum Ausfüllen. Diese helfen dem Reha-Team, die Reha möglichst passend für Sie zu gestalten. Sie können Ihre eigenen Ziele einbringen und sagen, was für Sie selbst wichtig ist.

Daran angepasst bekommen Sie einen persönlichen Therapieplan mit den verschiedenen Bausteinen Ihrer Behandlung. Z. B. ärztliche Untersuchungen, Bewegungstherapie, Entspannungstherapie, medizinische Vorträge, Physiotherapie (Krankengymnastik), Sport und viele weitere.
Der Sozialdienst berät Sie zu Unterstützungsmöglichkeiten nach der Reha. Zum Beispiel zur Wiedereingliederung in den Beruf oder zum Thema Schwerbehinderung.

Am Ende der Reha findet ein Abschlussgespräch statt. Sie besprechen mit Ihrem Reha-Team, welche Ziele Sie erreicht haben und wie es nach der Reha zu Hause und im Beruf weitergehen kann.

Je nach Reha-Form gibt es spezielle Angebote zu beruflichen Themen oder psychischen Belastungen. Mehr Informationen finden Sie im Menüpunkt Reha-Formen.

Setzen Sie sich Ziele: Ein eigenes Ziel ist immer besser als ein verordnetes. Was wollen Sie nach der Reha besser können als vorher? Realistische Ziele helfen Ihnen, die passenden Therapien auszuwählen und sich zum Dranbleiben zu motivieren. Ihr Reha-Team wird Ihnen helfen, realistische Ziele festzulegen.
Werden Sie Experte/Expertin für Ihre Gesundheit: Nutzen Sie die Angebote, um etwas für sich zu lernen und fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen.
Seien Sie offen für Neues: Sport verschlimmert nur Ihre Schmerzen? Sie mögen keine vegetarische Ernährung oder wissen nicht, was Entspannungsübungen bringen sollen? Auch wenn Sie manche Angebote nicht sinnvoll finden oder schon ausprobiert haben, sollten Sie ihnen eine Chance geben. Vielleicht helfen sie Ihnen ja doch.
Sprechen Sie mit anderen: Mit Ihren Mitpatienten und Mitpatientinnen können Sie Ihre Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig unterstützen.
Bleiben Sie dran: Kümmern Sie sich nach der Reha weiterhin um Ihre Gesundheit. Setzen Sie zu Hause weiter um, was Sie in der Reha gelernt und geübt haben.

Ja und nein.

Die Reha ist eine Auszeit von Ihrem Alltag und seinen Verpflichtungen: Für Sie zubereitete Mahlzeiten, freie Zeit und eine schöne Umgebung können erholsam sein. Bewegungs- und Entspannungsübungen tun Körper und Geist gut.

Aber damit die Reha gut helfen kann, ist es wichtig, dass Sie aktiv mitmachen! Sie lernen dort viel Neues und probieren viele Dinge aus. Das Bewegungsprogramm kann für Ungeübte erst einmal anstrengend sein. Auch das Sprechen über Belastungen, wie z. B. Probleme am Arbeitsplatz, ist vielleicht nicht einfach.

Die Idee der Reha ist, dass Sie wieder fit für den Alltag werden. Dazu gehört auch Erholung, aber vor allem, dass Sie selbst aktiv für Ihre Gesundheit werden.

Die Informationen auf dieser Seite beziehen sich auf die medizinische Reha der gesetzlichen Rentenversicherung (DRV). Diese ist für Personen im erwerbsfähigen Alter zuständig.
Hier sehen Sie die wichtigsten Kostenträger (vereinfachte Darstellung):

Renten­ver­sicherung

  • Personen im Erwerbsleben
  • berentete Personen mit einer Krebserkrankung
  • Kinder und Jugendliche

Krankenkasse

  • nicht erwerbstätige Personen, z. B. Rentner und Rentnerinnen
  • Kinder und Jugendliche

Unfall­ver­sicherung

  • Personen nach einem Arbeitsunfall oder mit einer Berufskrankheit

In der medizinischen Reha bekommen Sie Unterstützung, damit es Ihnen besser geht und Sie wieder fit werden für die Arbeit und Ihren Alltag.

Am Ende der Reha bekommen Sie eine Einschätzung Ihrer Leistungsfähigkeit. Das ganze Reha-Team, das Sie behandelt, trägt diese Informationen zusammen. Das heißt „sozialmedizinische Leistungsbeurteilung“. Die Beurteilung wird in Ihrem Reha-Entlassungsbericht aufgeschrieben.

Darum geht es bei der sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung:

Wie belastbar sind Sie körperlich und psychisch?
In welchem zeitlichen Umfang wird Ihnen eine Arbeit zugetraut?

Die Rentenversicherung kann sich so ein Bild machen und schauen, ob Sie weitere Unterstützung brauchen.

Ihren Reha-Entlassungsbericht können Sie selbst auch bekommen. Fragen Sie in der Reha-Klinik Ihren Arzt / Ihre Ärztin danach und lassen Sie sich schwierige Begriffe oder Formulierungen erklären.

Die Reha ist nur ein Anfang. Dort bekommen Sie viele Hilfen an die Hand. Ganz wichtig ist, dass Sie dranbleiben und zu Hause weiterhin etwas für Ihre Gesundheit tun.

Deshalb ist ein Ziel der Reha: Therapien finden, die Ihnen helfen und die Sie nach der Reha weitermachen können. Zum Beispiel Sport in einem Verein oder in einer Reha-Sportgruppe; oder eine ambulante Psychotherapie.

Nachsorge-Programme der Deutschen Rentenversicherung (z. B. „IRENA“) helfen Ihnen, weiterhin etwas für sich und Ihre Gesundheit zu tun. In solchen Programmen trifft man sich oft wöchentlich und es gibt ähnliche Angebote wie in der Reha (z. B. Bewegungstraining oder Beratung). Auf der Seite nachderreha.de finden Sie Nachsorge-Programme und Anbieter in Ihrer Umgebung.

Auf der Grundlage der sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung gibt die Rehaklinik im Entlassungsbericht „Empfehlungen zur Weiterbehandlung“ an die Rentenversicherung weiter. Sprechen Sie mit Ihrem Reha-Team darüber, welche Angebote für Sie sinnvoll sind. Zum Beispiel:

Stufenweise Wiedereingliederung – Sie steigen schrittweise wieder ins Berufsleben ein (hier finden Sie weitere Infos)

Nachsorge – das heißt zum Beispiel weitere Therapie oder eine Sportgruppe bei Ihnen vor Ort

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) bzw. berufliche Reha – das sind zum Beispiel Umschulungen oder Fortbildungen, eine spezielle Ausstattung am Arbeitsplatz, Fahrtkostenzuschüsse oder anderes (hier finden Sie weitere Infos)

Sprechen Sie nach der Reha auf jeden Fall mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt. Sie oder er kann Sie dabei unterstützen, die hilfreichen Dinge aus der Reha im Alltag fortzuführen.

Wenn Sie Beratungsbedarf zu Rente oder Erwerbsminderung haben, können Sie sich zum Beispiel an eine Auskunfts- und Beratungsstelle der Rentenversicherung in Ihrer Nähe wenden. Auch Sozialverbände bieten eine Beratung an, zum Beispiel der VdK.

Wenn Sie berufstätig sind, müssen Sie Ihrer Arbeitgeberin / Ihrem Arbeitgeber mitteilen, dass Sie eine Reha planen und wie lange Sie weg sein werden. Den Grund für die Reha, also welche Erkrankung Sie haben, müssen Sie aber nicht mitteilen. Auch die Rentenversicherung teilt dem Arbeitgeber / der Arbeitgeberin keine Informationen zum Reha-Grund, zu Inhalten der Behandlung oder zum Ergebnis der Reha mit. Sie entscheiden selbst, welche Informationen Sie weitergeben möchten.
Ihre Hausärztin / Ihr Hausarzt oder Ihre Fachärztin / Ihr Facharzt muss Unterlagen für Ihren Reha-Antrag schreiben. Sie sollten der Praxis außerdem mitteilen, wenn die Reha bewilligt wurde. Nach der Reha können mit Ihrem Einverständnis Unterlagen an Ihre behandelnden Ärzte und Ärztinnen weitergeleitet werden.

Reha bei Long-COVID und Post-COVID

Wenn Sie noch lange nach einer Corona-Infektion (Covid-19-Infektion) Beschwerden haben, die sich durch die haus- und fachärztliche Behandlung nicht bessern, ist vielleicht eine medizinische Reha sinnvoll.

Inzwischen bieten viele Reha-Kliniken eine Reha bei Post- oder Long-COVID an. Hilfe bei der Auswahl der passenden Reha und weitere Informationen zu Long-COVID finden Sie hier:

Angebot der Deutschen Rentenversicherung

Angebot des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG)

Eine Frau, die eine medizinische Maske abnimmt.
Foto: Kateryna Ivaskevych auf Shutterstock

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reha-passt.de ist Teil eines Forschungsprojekts des Uniklinikums Würzburg. Bitte nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit, unsere Website zu bewerten. Sie helfen uns damit, Menschen besser über Reha zu informieren.
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Quellen
  1. Reha-QS der Deutschen Rentenversicherung, Entlasszeitraum Aug 2018 bis Juli 2019. Reha-Bericht 2022 (DRV Bund) ↩︎
  2. bezogen auf den Zeitraum von 2 Jahren nach der Reha; Reha-Statistik-Datenbasis (RSD) 2013–2020. Reha-Bericht 2022 (DRV Bund) ↩︎
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