Vortrag Arbeit und psychische Gesundheit
Einrichtung: Berolina Klinik in Löhne
Indikation: Psychosomatik oder somatische Indikation mit VOR-Bedarf
Zielgruppe: Alle Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, insbesondere mit Büroarbeitsplatz und im Dienstleistungssektor;
MBOR-Stufe B
Beteiligte Berufsgruppen: variabel
Ziele
- Das Bewusstsein für die Ursachen, Auswirkungen und Möglichkeiten zur Reduzierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz schärfen
- Veränderungen von stressfördernden berufsbezogenen kognitiven und Verhaltensmustern unterstützen
- Das Selbstmanagement und die Selbstwirksamkeit im psychisch belastendem beruflichen Umfeld stärken
Beschreibung
Das Training findet als 45-minütiger Vortrag unter Verwendung von MS PowerPoint statt. Inhalte sind niederschwellig und unterhaltsam.
Abschnitt 1: Ursachen psychischer Belastungen im heutigen Arbeitsumfeld
Hier stehen vor allem neue Stressoren in der modernen Arbeitswelt im Fokus, wie beispielsweise die Verschmelzung von Arbeits- und Freizeit, die Arbeitsverdichtung und die Umwälzung von Aufgaben und Zuständigkeiten in Unternehmen. Die Zuhörenden werden angeregt, Quellen psychischer Belastungen im eigenen Arbeitsumfeld zu identifizieren. Eine Statistik zu typischen Belastungen der eigenen Rehabilitandinnen und Rehabilitanden kann erhoben und im Vortrag integriert werden.
Abschnitt 2: Gesundheitsfördernde Aspekte der beruflichen Tätigkeit
Ein Blick in die Statistik sowie in die psychologische und soziologische Arbeits- und Berufsforschung hebt hervor, dass Berufstätigkeit an einem guten Arbeitsplatz gesundheitsfördernd wirkt. Insbesondere wird auf die unterstützende Wirkung positiver Emotionen wie sozialer Verbundenheit hingewiesen.
Abschnitt 3: Was tun, wenn mein Arbeitsplatz doch nicht ideal ist?
Praktische Ansätze zur Bewältigung von Belastungen am Arbeitsplatz werden aufgezeigt. Diese basieren auf verschiedenen Bereichen der medizinischen Rehabilitation, darunter Medizin, Verhaltenspsychologie, positive Psychologie, Sozialarbeit, Ernährungsberatung und Ergotherapie. Alle Mitarbeitenden der Klinik werden aufgerufen, Ratschläge beizutragen.
Didaktisch-rhetorisch ist das Training so aufgebaut, dass die Teilnehmenden sich im ersten Abschnitt in ihrer subjektiven Arbeitsbelastung mitgenommen und verstanden fühlen – Trainerin oder Trainer zeigen sich solidarisch und verständnisvoll. Im zweiten Abschnitt wird deutlich gemacht, dass ein Leben ohne Erwerbsarbeit (z. B. bei einer frühen Berentung) nicht automatisch glücklich macht und dass man so auf mögliche Vorteile verzichtet. Im dritten Abschnitt werden Ratschläge zur Bewältigung von Arbeitsstressoren angeboten.
Das sagt die Klinik:
Hilfreich bei der Implementierung:
Hilfreich war eine kontinuierliche Evaluation unter Verwendung verschiedener Methoden: die quantitativen Rückmeldungen der Beteiligten sowie die qualitativen Rückmeldungen von Kolleginnen und Kollegen aus allen Berufsgruppen.
Besonders hilfreich ist die Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen bei der Zusammenstellung von praktischen Ratschlägen zur Stressbewältigung. Die gesamte Weisheit der Klinik zum Thema Arbeitsmotivation wird so für die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden zusammengetragen.
Hilfreich war auch eine fortlaufende Befragung der Teilnehmenden zu den persönlichen Ursachen psychischen Stresses im Arbeitsumfeld. Diese Statistik ist wie ein Spiegel für spätere Teilnehmende, und sie finden es interessant zu reflektieren, inwiefern sie sich widergespiegelt fühlen.
Barrieren und Lösungsansätze:
Es hat sich nicht als förderlich erwiesen, eine Diskussion über persönliche Ursachen psychischen Stresses zu eröffnen. Die Botschaft, dass Stress immer unterschiedlich erlebt wird, auch wenn der Stressor identisch ist, fördert vielmehr die Selbstreflexion und die Offenheit für Verhaltensänderungen.
Für Personen, die mit ihrem aktuellen Arbeitsplatz sehr zufrieden sind, ist das Training zwar gewinnbringend, im Abstrakten aber weniger interessant.
Veröffentlichungen
Die Folien sind nicht veröffentlicht.
Hilfreich als Hintergrundmaterial zu beruflichen Stressoren:
Hagemann, T. (2020). Kunst der Arbeit. Ein Pfad durch den Dschungel beruflicher Anforderungen. Herford: Polyvalenz Verlag.
Siehe auch die Video-Clips bei www.youtube.de unter dem Suchbegriff „Empaclip – Kunst der Arbeit“.