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MBOR – was ist das überhaupt?

Ein Patient verbindet in einem Therapieraum Rohre in starker Vorneigung
Foto: Dr. Becker Kliniken

MBOR steht für medizinisch-beruflich orientierte Reha. Das ist eine Reha, in der es um Ihre Gesundheit und insbesondere um Ihre berufliche Situation geht.

Arbeit und Beruf sind in jeder Reha wichtige Themen. Eine körperliche Erkrankung oder Probleme mit der Gesundheit können die Arbeit schwer machen. Man schafft nicht mehr das, was man leisten will oder muss. Oder die Arbeit ist so belastend, dass sie zu gesundheitlichen Problemen führt. Zum Beispiel bei schwerer körperlicher Arbeit oder bei Problemen mit Kolleginnen und Kollegen oder Vorgesetzten.

Manche Menschen haben durch die Erkrankung besonders große berufliche Probleme. Sie sind zum Beispiel lange krankgeschrieben (arbeitsunfähig), verlieren ihren Arbeitsplatz, müssen ihren Beruf wechseln oder werden arbeitslos. Dann kann eine besondere Unterstützung durch eine medizinisch-beruflich orientierte Reha sinnvoll sein.

Ziel der MBORMedizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation ist, dass Sie wieder fit für Ihren alten oder einen neuen Arbeitsplatz werden. Manchmal ist es mit einer Krankheit nicht möglich, wieder so zu arbeiten wie früher. Dann hilft das Reha-Team in der MBOR Ihnen herauszufinden, wie die Arbeit an Sie angepasst werden kann und welche weitere Unterstützung Sie brauchen. Manchmal ist auch eine Umschulung oder ähnliches sinnvoll. Auch dabei bekommen Sie in der MBOR Hilfe.

Die MBORMedizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation ist für Sie gedacht, wenn Sie durch Ihre Erkrankung oder gesundheitliche Probleme Schwierigkeiten haben, in Ihren Job zurückzukehren oder eine neue Arbeit zu beginnen. In der Reha spricht man auch von „besonderen beruflichen Problemlagen“. In der MBOR können Sie lernen, besser damit umzugehen. Hier ein paar Beispiele:

Mögliche Belastungen:

  • Sie waren im letzten Jahr lange krankgeschrieben
  • Sie waren längere Zeit arbeitslos
  • Sie glauben, Sie können nicht mehr arbeiten
  • Sie überlegen, ob Sie einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen sollen
  • Wegen Ihrer gesundheitlichen Probleme können Sie nicht mehr dieselben Aufgaben und Arbeiten übernehmen wie vor der Erkrankung

Wie die MBOR hilft:

  • herausfinden, welche Tätigkeiten noch möglich sind
  • Kraft und Bewegungen trainieren, die Sie auf der Arbeit brauchen
  • sich besser auf künftige Belastungen vorbereiten
  • Beratung zu Arbeit und anderen Themen
  • besser wahrnehmen und verstehen, was Ihnen guttut; dafür einstehen und sich aktiv um sich selbst kümmern (Selbstfürsorge)
  • lernen zu entspannen

Eine MBORMedizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation dauert normalerweise 3 Wochen (MBOR bei psychosomatischer Reha: 5 Wochen) und findet stationär in einer Rehaklinik oder ganztägig ambulant in einem Rehazentrum statt.

Sie bekommen einen persönlichen Therapieplan mit den verschiedenen Bausteinen Ihrer Behandlung. In den Therapien geht es um die Besserung Ihrer gesundheitlichen Probleme. Es geht aber auch darum, wie Sie wieder fit für den Job werden bzw. mit beruflichen Problemen besser umgehen können (zum Beispiel bei schwierigen Situationen auf der Arbeit). Hierzu gibt es verschiedene Angebote:

Im Arbeitsplatztraining üben Sie genau die Fähigkeiten, die Sie in Ihrem Job brauchen und die Ihnen aktuell schwerfallen. Zum Beispiel bestimmte Bewegungen wie richtiges Heben oder gesundes Sitzen am PC. Aber auch Konzentration, Umgang mit hoher Arbeitslast und (zu) vielen Aufgaben oder Teamarbeit. In manchen Kliniken trainieren Sie auch an einem Modell-Arbeitsplatz.

In der Berufsbezogenen Gruppe und in Beratungsgesprächen sprechen Sie über den Umgang mit belastenden Situationen am Arbeitsplatz und tauschen sich mit anderen Patientinnen und Patienten aus.

In der Bewegungstherapie probieren Sie verschiedene Sportarten aus und finden Übungen, die gut zu Ihnen passen und die Sie auch nach der Reha zu Hause weitermachen können. Sie lernen, sich Ziele für mehr Bewegung im Alltag zu setzen und dranzubleiben. Keine Sorge: Auch wenn Sie körperlich nicht so fit sind, gibt es die richtige Sport- oder Bewegungsart für Sie.

In der Ergotherapie können gezielt ganz verschiedene Fähigkeiten trainiert werden, die Sie im Alltag brauchen. Beispiele sind Bewerbungstraining, Konzentrationsübungen, Handgymnastik, Gleichgewichtstraining, aber auch kreatives Gestalten.

In Beratungsgesprächen können Sie mit dem Sozialdienst über Unterstützungsmöglichkeiten nach der Reha sprechen. Zum Beispiel Wiedereingliederung in den Beruf, Kündigungsschutz, Schwerbehinderung oder Leistungen zur Teilhabe (LTA).
Gemeinsam überlegen Sie, wie es weitergehen kann. Selbst wenn Sie nicht mehr in Ihrem alten Beruf arbeiten könnten, hilft Ihnen die MBOR: Das Reha-Team unterstützt Sie dabei, neue berufliche Wege und Möglichkeiten zu planen, die zu Ihren Stärken und Interessen passen.

Psychologische Einzelgespräche können Sie beim Umgang mit Stress und persönlichen und beruflichen Belastungen stärken.

In Vorträgen bekommen Sie Informationen. Z. B. über einen gesunden Lebensstil (gesundes Essen und Bewegung), über Ihre Krankheit und Medikamente, Begleiterkrankungen und anderes.

Am Ende der Reha findet ein Abschlussgespräch statt. Sie besprechen mit Ihrem Reha-Team, welche Ziele Sie erreicht haben und wie es nach der Reha zu Hause und im Beruf weitergehen kann.

Hier sehen Sie kurz und knapp: Wie läuft eine MBOR ab und was wird in einer MBOR gemacht?

Gut zu wissen: Viele dieser Angebote gibt es auch in der regulären medizinischen Reha. Die MBOR ist aber noch stärker auf das Thema Arbeit ausgerichtet.
Dabei bleibt genug Raum für andere Probleme wie zum Beispiel dem Umgang mit Stress und Erschöpfung oder finanziellen und familiären Sorgen.
Hier können Sie mehr über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Reha-Formen erfahren.

In den meisten Behandlungsbausteinen üben Sie genau das, was Sie in Ihrem Beruf bzw. an Ihrem Arbeitsplatz brauchen. Am Anfang der MBORMedizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation werden Ihnen deswegen Fragen zu Ihrer Gesundheit, zu Ihrem Beruf und zu Ihrem Arbeitsplatz gestellt. Manchmal nutzt das Reha-Team auch weitere Infos, zum Beispiel:

⦁ Ein Telefonat mit der Chefin / dem Chef (nur wenn Sie einverstanden sind)

⦁ Bilder oder Videos von Ihrem Arbeitsplatz (nur, wenn das auf Ihrer Arbeit erlaubt ist)

⦁ Schriftliche Informationen von Ihrer Firma zu Ihrem Arbeitsplatz

⦁ Eine Untersuchung durch Ihre Betriebsärztin / Ihren Betriebsarzt vor der Reha

Gemeinsam mit Ihrem Reha-Team können Sie Ziele für Ihren Aufenthalt setzen. Sie sollen auch Ihre Meinung sagen: Glauben Sie, dass Sie nach der Reha wieder dort arbeiten können? Wo sehen Sie Schwierigkeiten? Das Reha-Team stellt dann die passenden Behandlungsangebote für Sie zusammen.

In der Reha-Wissenschaft wird untersucht, wie wirksam die MBORMedizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation ist. Es wurde herausgefunden:

Eine MBOR kann dabei helfen, wieder ins Arbeitsleben zurückzukehren.1

Forschungsergebnisse dazu gibt es bisher für orthopädische Erkrankungen (also zum Beispiel Rückenschmerzen oder Gelenkerkrankungen2) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (zum Beispiel nach einem Herzinfarkt oder einer Herz-Operation)3.

Eine MBOR kann auch dabei helfen, dass man sich nach der Reha besser fühlt, weniger bedrückt oder niedergeschlagen ist4.

Wie bei den meisten Behandlungen ist es aber so: Reha hilft bzw. wirkt beim einen besser als beim anderen. Eine 100%ige „Garantie“ für ein bestimmtes Ergebnis gibt es nicht.

Wichtig ist auf jeden Fall: Machen Sie aktiv mit!

Leider gibt es keine Liste aller Kliniken, die eine MBORMedizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation anbieten. Die Kliniken informieren aber häufig auf ihrer eigenen Website darüber. Eine Auswahl von Kliniken der DRV Bund mit MBOR-Angebot finden Sie außerdem hier.

Wenn Sie sich für eine MBOR interessieren, können Sie bei der Beantragung der Reha eine Klinik mit MBOR-Angebot als Wunschklinik angeben.

Gut zu wissen: Für die MBOR gibt es Standards der Deutschen Rentenversicherung („Anforderungsprofil“), damit das MBOR-Angebot in Rehakliniken vergleichbar ist.
Für jeden Patienten bzw. jede Patientin gibt es zum Beispiel…
– pro Woche 45 Minuten berufsbezogene Gruppentherapie
– pro Woche 1-2x Arbeitsplatztraining
– mindestens zwei psychosoziale Beratungsgespräche.

Ein Blick in die MBOR

Dieses Video gibt Ihnen einen Einblick in die MBOR in der MATERNUS-Klinik Bad Oeynhausen. Dort wird die MBOR für die Indikation (Spezialisierung) Orthopädie angeboten.

Beispiele, wie MBOR mir helfen kann

Zu Beginn der MBOR besprechen Sie mit dem Reha-Team, wie Ihre tägliche Arbeit aussieht. Sie setzen sich Ziele: Was müssen Sie können, um die Arbeit wieder zu schaffen und dabei langfristig gesund zu bleiben?
Zum Beispiel: Sie sind Verkäuferin und müssen auf Ihrer Arbeit öfter schwere Dinge heben, zeitweise im Knien oder Hocken arbeiten und sich über längere Zeiträume auf Arbeiten konzentrieren, ohne Fehler zu machen.

Aufgaben, die Ihnen aktuell schwerfallen, üben Sie dann im Arbeitsplatztraining und in der Bewegungstherapie. Zum Beispiel durch Training mit Gewichten. Sie bekommen aber auch Informationen und Hilfe dabei, um Ihren Arbeitsplatz besser an Ihre Krankheit anzupassen. Zum Beispiel durch einen höhenverstellbaren Schreibtisch, Sitz hinter der Kasse oder andere Hilfsmittel.

Am Ende der MBOR schauen Sie mit Ihrem Reha-Team, was Sie alles erreicht haben. Sind Sie wieder fit genug, um zu arbeiten? Ist eine stufenweise Wiedereingliederung sinnvoll (also ein Arbeitsbeginn mit geringer Stundenzahl, die langsam gesteigert wird)? Brauchen Sie nach der Reha weitere Unterstützungsmaßnahmen wie zum Beispiel Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA)? Mehr Informationen zur Reha-Nachsorge finden Sie bei den allgemeinen Reha-Infos.

Stress ist in der MBORMedizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation zum Beispiel in der berufsbezogenen Gruppe ein wichtiges Thema. Hier lernen Sie: Wie entsteht Stress? Was hat Stress mit unserer Einstellung und unseren Gedanken zu tun? Was löst Stress in unserem Körper aus?

In der Gruppe oder in Beratungsgesprächen mit einer Psychologin oder einem Psychologen erfahren Sie, warum manche Situationen für Sie besonders stressig sind. Sie finden heraus, wie Sie in solchen Momenten anders denken und handeln können.

Zusätzlich lernen Sie im Entspannungstraining, was Ihrem Körper bei Stress guttut.

In der Reha finden Sie gemeinsam mit dem Reha-Team heraus, ob Sie nach der MBORMedizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation wieder in Ihrem Beruf arbeiten können. Wenn ja, dann üben Sie die Aufgaben, die Ihnen aktuell schwerfallen, im ArbeitsplatztrainingHier trainieren Sie Dinge, die Sie bei Ihrer Arbeit brauchen, z.B. das Heben oder Tragen von Lasten. Teilweise finden die Übungen an Modell-Arbeitsplätzen statt. und in der Bewegungstherapie. In Beratungsgesprächen und in der berufsbezogenen Gruppe bekommen Sie Unterstützung.

Vielleicht ist es auch aufgrund Ihrer Gesundheit nicht möglich, wieder in Ihrem Beruf zu arbeiten. Dann hilft das Reha-Team Ihnen herauszufinden, welche Art von Arbeit Sie in Zukunft schaffen können. Dafür haben Kliniken unterschiedliche Angebote. Zum Beispiel werden Fragebögen, Untersuchungen oder bei Bedarf BelastungserprobungenDurch Tests (z.B. Üben eines Arbeitstags unter Alltagsbedingungen) wird eingeschätzt, wie belastbar Sie sind. Dabei führen Sie an einem echten Arbeitsplatz oder einem Modell-Arbeitsplatz Aufgaben durch. So kann das Reha-Team erkennen, was Ihnen Schwierigkeiten macht. genutzt. In Beratungsgesprächen werden Ihre Stärken und Interessen bei der Planung Ihrer beruflichen Zukunft berücksichtigt (sog. Potenzialanalyse). Bewerbungstrainings helfen Ihnen bei der Suche nach einem neuen Job.

Wenn Sie noch nicht fit genug sind, um wieder zu arbeiten, hilft Ihnen der Sozialdienst weitere Unterstützung für die Zeit nach der Reha zu bekommen. Zum Beispiel durch Beantragen von Sozialleistungen wie ErwerbsminderungsrenteWenn Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeitsfähig sind, soll eine Rente wegen voller Erwerbsminderung Ihr Einkommen ersetzen. Können Sie noch einige Stunden täglich arbeiten, ergänzt die Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung das Einkommen, das Sie selbst noch erzielen. oder Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Weitere Informationen zur Nachsorge nach einer Reha finden Sie auf der Unterseite Reha – Was ist das?.

Damit Sie sich die MBOR besser vorstellen können, hier zwei Beispiele, wie eine MBOR bei chronischen Rückenschmerzen (Orthopädie) oder einer Angststörung (Psychosomatik) helfen kann.

Klicken Sie links auf die Indikation (Spezialisierung), um das Fallbeispiel zu lesen.

Ein Mann mit Warnweste und gelben Helm vor mehreren LKWs.
Foto: Michael Jung auf Shutterstock
Orthopädie

MBOR bei chronischen Rückenschmerzen und beruflichen Problemen

Patient: Herr G. ist 51 Jahre alt und arbeitet bei einer großen Spedition im Lager. Er muss dort oft körperlich schwer arbeiten und es ist fast immer Zeitdruck. Herr G. fühlt sich schon seit Langem erschöpft und ausgelaugt. Er kann nicht mehr gut schlafen, hat Schmerzen im Rücken und in den Knien. Herr G. war schon einige Male krankgeschrieben. Der Chef hat ziemlich kritisch geschaut und gemeint, dass das so nicht weitergeht. Herr G. beißt die Zähne zusammen, denn das Geld ist knapp. Seine Frau ist krank und kann deshalb nicht arbeiten. Immer häufiger fragt er sich „wie lange schaffe ich das noch mit der Arbeit?“
Vom Hausarzt hat Herr G. Schmerzmittel und etwas zum Einschlafen bekommen. Er war auch schon mal bei der Krankengymnastik. Das hat für eine Weile geholfen, aber jetzt geht es Herrn G. wieder nicht gut.

In der Reha: In der MBOR lernt Herr G. im Arbeitsplatztraining, wie er sich besser bei der Arbeit bewegen kann. In der Bewegungstherapie merkt er, dass Sport ihm guttut und auch gegen Stress hilft. Mit einer Sozialarbeiterin spricht er darüber, ob er und seine Frau für zuhause Unterstützung bekommen können. Bei der Arbeit hat er nie groß über gesundes Essen nachgedacht, da muss es immer schnell gehen. Aber da bekommt er in Vorträgen einige gute Tipps.

Nach der Reha: Herr G. fühlt sich besser und fitter. Bei der Arbeit probiert er die neuen Bewegungen aus, die er in der Reha gelernt hat. Die tun seinem Rücken und seinen Knien gut, merkt er. Aber er tut sich schwer mit Sport anzufangen. Da hilft ihm ein Nachsorgeprogramm. In einer kleinen Gruppe trifft er sich einmal in der Woche zum Reha-Sport. Am Anfang ist das anstrengend, aber er merkt, wie es jedes Mal ein bisschen besser vorangeht. Und zusammen mit anderen macht es gleich mehr Spaß. Für seine Frau will er eine Unterstützung im Haushalt beantragen.

Eine lächelnde Frau in einem Büro.
Foto: Krakenimages.com auf Shutterstock

Psychosomatik

MBOR bei Angststörung und beruflichen Problemen

Patientin: Frau N. ist 48 Jahre alt und arbeitet in einem Reisebüro. Die Chefin hat neulich gesagt, dass sie und eine andere Kollegin entlassen werden müssen. Frau N. hat deshalb Angst, wie es bei ihr beruflich und finanziell weitergehen soll. Sie fühlt sich ständig angespannt und macht sich um alles mögliche Sorgen. Abends kann sie nicht einschlafen und wacht nachts immer wieder auf. Ihre Hausärztin hat sie krankgeschrieben und ihr Medikamente gegen die Ängste empfohlen. Die hat Frau N. aber nicht vertragen und nimmt sie nicht mehr. Dafür isst sie jetzt noch mehr als sonst. Die Hausärztin hat Frau N. ermahnt, auf ihre Ernährung und ihr Gewicht zu achten. Denn der Blutzucker sieht nicht gut aus. Und kräftig war sie schon immer. Aber Frau N. fällt das sehr schwer.

In der Reha: Eine Sozialarbeiterin bespricht in der MBOR gemeinsam mit Frau N., wie es beruflich weitergehen kann. Frau N. nimmt in der Klinik an einem Bewerbungstraining teil. Das macht ihr Mut, sich um eine neue Arbeitsstelle zu kümmern. Es gibt auch eine Therapiegruppe, in der Frau N. lernt, warum sie sich ständig Sorgen macht und wie sie besser damit umgehen kann. Außerdem kann sie sich mit anderen Patientinnen über die Kündigung austauscht und Unterstützung bekommen. In der Ernährungsberatung lernt sie, wie Stress und Essen zusammenhängen. Und wie sie sich gesünder ernähren kann. In der Bewegungstherapie probiert sie verschiedene Sport-Übungen aus. Die bringen sie anfangs ganz schön ins Schwitzen. Aber der Sporttherapeut hilft ihr, die richtigen Übungen zu finden. Außerdem lernt sie ein Entspannungsverfahren, die ihr helfen, besser einzuschlafen.

Nach der Reha: Frau N. hat einige Bewerbungen geschrieben. Ein Vorstellungsgespräch letzte Woche ist gut gelaufen – vielleicht klappt es ja bald mit einem neuen Job. Die Entspannungsübungen, die sie in der Reha-Klinik gelernt hat, macht sie jeden Abend. Die tun ihr gut, sie kann besser schlafen und ist auch sonst nicht mehr ganz so nervös. Am gesunden Essen muss sie allerdings noch arbeiten. Diese Woche will sie bei einem Nachsorge-Programm mitmachen, das die Rentenversicherung in ihrem Wohnort anbietet. Psy-RENA heißt das Programm. Dort kann man in einer Gruppe nochmal auffrischen, wie man besser mit Ängsten und Problemen umgeht.

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reha-passt.de ist Teil eines Forschungsprojekts des Uniklinikums Würzburg. Bitte nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit, unsere Website zu bewerten. Sie helfen uns damit, Menschen besser über Reha zu informieren.
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Quellen
  1. Bethge, 2017; Bethge et al., 2019; Fauser et al., 2020; Kittel & Karoff, 2008 ↩︎
  2. Bethge, 2017; Bethge et al., 2019; Fauser et al., 2020 ↩︎
  3. Kittel & Karoff, 2008 ↩︎
  4. Bethge et al., 2019; Wienert & Bethge, 2019 ↩︎
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