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Diversitätssensible Versorgung in der medizinischen Rehabilitation

Rehabilitandinnen und Rehabilitanden sind vielfältig im Hinblick auf Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund oder sozioökonomischen Status. Daraus ergeben sich ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen an ihre gesundheitliche Versorgung.

Buntstifte, deren Spitzen ein Herz ergeben.
Foto: Pixabay auf Pexels

Diese Erwartungen und Bedürfnisse sollten durch eine diversitätssensible Versorgung berücksichtigt werden. Sonst können Barrieren entstehen, die sich negativ auf die Zugänglichkeit und Qualität der Versorgung auswirken, zum Beispiel hinsichtlich der Inanspruchnahme von medizinischer Rehabilitation, der Behandlungszufriedenheit und des Reha-Erfolgs.

Es gibt verschiedene Belege, dass Rehabilitandinnen und Rehabilitanden mit Migrationshintergrund1 medizinische Rehabilitationsleistungen seltener in Anspruch nehmen als Personen ohne Migrationshintergrund, im Mittel unzufriedener mit der Rehabilitation sind2 und im Vergleich schlechtere Reha-Ergebnisse aufweisen3.

Auch innerhalb der Reha-Teams gibt es über die Professionen hinweg eine Zunahme von Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund. Für eine gelungene Zusammenarbeit und erfolgreiche Reha ist es wichtig, dass unterschiedliche Arbeits- und Herangehensweisen (z.B. Arzt-Patient-Kommunikation) reflektiert und eingebunden und dass spezifische Kompetenzen/Kenntnisse (z.B. der Sprache, des deutschen Gesundheitssystems) gefördert werden.

Eine diversitätssensible Versorgung kann als Teil des Qualitätsmanagements verstanden werden. Angesprochen sind hierbei nicht nur der Migrationshintergrund als Diversitätsmerkmal (bei Rehabilitandinnen und Rehabilitanden wie auch bei Mitarbeitenden in Reha-Einrichtungen), sondern auch Variablen wie Geschlecht oder sozioökonomischer Status4.

Zur Umsetzung einer diversitätssensiblen Versorgung in Reha-Einrichtungen steht eine Handreichung als Praxishilfe zur Verfügung, welche Sie hier herunterladen können. Sie umfasst unter anderem einen Handlungsleitfaden und einen umfangreichen Instrumentenkatalog (u.a. Trainings, Fragebögen) und ist im Rahmen des DRV-geförderten Projekts DiversityKAT entstanden5.

Hinweise und Anregungen zur Gestaltung diversitätssensibler Versorgung finden Sie u.a. auch in den folgenden Publikationen:

  • Becker, S., Quaschning, K., Lucay, L.., Haller, J. & Körner, M. (2021). Kultursensibles Training in der Versorgung chronisch kranker, geriatrischer Patienten – Konzept und Evaluation. Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 160, 55-61. https://doi.org/10.1016/j.zefq.2020.11.005
  • Brzoska, P. & Razum, O. (2017). Herausforderungen einer diversitätssensiblen Versorgung in der medizinischen Rehabilitation. Die Rehabilitation, 56(5), 299–304. https://doi.org/10.1055/s-0043-100014
  • Körner, M. & Quaschning, K. (2021). Ärztinnen und Ärzte mit Migrationshintergrund in der Rehabilitation – Handlungsempfehlungen für das Diversitätsmanagement. Die Rehabilitation, 60(1), 7–10. https://doi.org/10.1055/a-1200-7209

Quellenangaben

  1. Gemeint sind Menschen ausländischer Staatsangehörigkeit wie auch Deutsche, die selbst oder deren Eltern aus einem anderen Land zugewandert sind. ↩︎
  2. Brzoska & Razum, 2015 ↩︎
  3. Breckenkamp et al., 2021; Brzoska & Razum, 2019 ↩︎
  4. Brzoska & Razum, 2017 ↩︎
  5. Aksakal et al., 2023; DRV Bund, 2023 ↩︎

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