Kooperationspartner
Die folgenden Einrichtungen und Personen haben uns bei der Entwicklung von reha-passt.de unterstützt. Vielen Dank dafür!
Das Forschungsprojekt „Reha passt“
Seit drei Jahrzehnten wird an der Universität und am Universitätsklinikum Würzburg Rehabilitationsforschung betrieben. Neben der wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Rehabilitation war uns immer auch wichtig, dass die Ergebnisse von Forschung und Entwicklung in der Praxis ankommen. Daher freuen wir uns, dass die Deutsche Rentenversicherung Bund den Aufbau und die Evaluation dieses Informationsangebots fördert.
Das Projektteam
Dr. Matthias Lukasczik
Diplom-Psychologe
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
AG Rehawissenschaften im Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP), Universitätsklinikum Würzburg
Roland Küffner
Diplom-Psychologe
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
AG Rehawissenschaften im Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP), Universitätsklinikum Würzburg
Paula Rubertus
Psychologin M.Sc.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
AG Rehawissenschaften im Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP), Universitätsklinikum Würzburg
Prof. Dr. Heiner Vogel
Diplom-Psychologe
Leitung AG Rehawissenschaften
im Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP), Universitätsklinikum Würzburg
Hintergrund des Projekts
Durch die Neufassung des § 15 SGB VI wurde das Wunsch- und Wahlrecht der Versicherten bei der Einleitung und Durchführung einer Rehabilitationsmaßnahme gestärkt. Die Versicherten dürfen und sollen über die Behandlungsformen mitentscheiden, die sie durchlaufen.
In den letzten Jahren lässt sich eine Zunahme psychischer Diagnosen bei der Anerkennung von Erwerbsminderungsrenten feststellen, deren Anteil sich zwischen 1996 und 2022 auf über 42 Prozent verdoppelt hat (DRV Bund, 2023a)1. Die stärkere Berücksichtigung psychologischer bzw. psychosozialer Behandlungsansätze in der medizinischen Rehabilitation für Versicherte mit psychischen Belastungen, etwa im Rahmen der verhaltensmedizinisch orientierten Rehabilitation (VOR), ist daher eine wichtige Aufgabe für rehabilitative Behandlungskonzepte.
Für Versicherte mit (besonderen) beruflichen Problemlagen (z. B. längere Arbeitsunfähigkeitszeiten, Konflikte am Arbeitsplatz), welche die berufliche Teilhabe und Erwerbsfähigkeit gefährden können, ist die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) etabliert (DRV Bund, 2023b2). Für deren Zielgruppe existieren bislang jedoch keine spezifischen Informationsangebote für Versicherte zur arbeits- und berufsbezogenen medizinischen Rehabilitation.
Vor diesem Hintergrund steht das Ziel des Projekts „Reha passt“ – die Entwicklung, Erprobung und formative Evaluation einer Online-Informationsplattform für die o. g. Zielgruppen: Versicherte mit vorliegenden psychischen (Begleit-)Erkrankungen und Belastungen und Versicherte mit beruflichen Problemlagen. Die Plattform soll zu den Konzepten der verhaltensmedizinisch orientierten Rehabilitation (VOR) und der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation (MBOR) in angemessener Sprache informieren und die Gesundheitskompetenz dieser Gruppen fördern.
Die Informationsplattform richtet sich in erster Linie an DRV-Versicherte, insbesondere an künftige Rehabilitandinnen und Rehabilitanden. Sie soll dazu dienen, Versicherte im Vorfeld einer Rehabilitationsmaßnahme über die Reha-Angebote zu informieren und für die Auswirkungen psychischer Komorbidität bzw. von arbeits- und berufsbezogenen Problemen auf Gesundheit, Krankheit und Teilhabe zu sensibilisieren (u. a. über Selbsteinschätzungsinstrumente/Screenings auf Reha-Bedarf und psychische Komorbidität). Im Sinne der Partizipativen Entscheidungsfindung soll das Angebot bei einer informierten Entscheidung für die Wahl einer Rehabilitationseinrichtung unterstützen und so die Gesundheitskompetenz stärken.
Gesundheitsfachkräfte in Reha-Einrichtungen, aber auch in der Primärversorgung (niedergelassene Ärztinnen/Ärzte und Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten) sollen die im Projekt entwickelte Website als nutzbringendes und die aktuelle Evidenz berücksichtigendes Informationstool nutzen können, welches ihnen Fachinformationen zu MBOR und VOR (sowie zur medizinischen Rehabilitation allgemein) niedrigschwellig zur Verfügung stellt.
Eine formative Evaluation soll Daten zum wahrgenommenen Nutzen, zur Steigerung der Gesundheitskompetenz, zur Akzeptanz und zur Umsetzbarkeit der Plattform erbringen. Hierfür sollen Versicherte, die die Plattform nutzen, mit einem Online-Fragebogen befragt werden. So sollen Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung und Dissemination des Portals in die Versorgungsroutine identifiziert werden.
- DRV Bund (2023a). Erwerbsminderungsrenten im Zeitablauf 2023. Statistik der Deutschen Rentenversicherung. Berlin: DRV Bund. https://www.deutsche-rentenversicherung.de/SharedDocs/Downloads/DE/Statistiken-und-Berichte/statistikpublikationen/erwerbsminderungsrenten_zeitablauf.html ↩︎
- DRV Bund (2023b). Anforderungsprofil zur Durchführung der Medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation (MBOR). Berlin: DRV Bund. https://www.deutsche-rentenversicherung.de/SharedDocs/Downloads/DE/Experten/infos_reha_einrichtungen/konzepte_systemfragen/konzepte/MBOR_AP_2019.html ↩︎